FMC übertrifft Ergebnisprognose und will 2024 noch stärker zulegen

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Frankfurt (Reuters) - Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care will nach der Entflechtung vom Mutterkonzern Fresenius operativ deutlich zulegen.

"2024 wird ein Jahr mit beschleunigtem, profitablem Wachstum", kündigte Vorstandschefin Helen Giza am Dienstag an. Im vergangenen Jahr habe FMC Fortschritte beim Turnaround gemacht, die Rechtsform geändert und den Umbau des Portfolios durch Verkäufe von Geschäftsbereichen vorangetrieben. 2024 erwartet der Konzern nun ein währungsbereinigtes Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich.

Durch die Umwandlung von FMC von einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in eine Aktiengesellschaft (AG) Ende vergangenen Jahres muss Fresenius den Dialysespezialisten, der sich immer mehr zum Bremsklotz für den Gesundheitskonzern entwickelt hatte, nicht mehr voll bilanzieren. Fresenius hält aber immer noch einen Anteil von 32 Prozent. Vor allem der Mangel an Pflegekräften in den USA bremste die Erholung bei FMC nach der Corona-Pandemie, doch allmählich kommt das Unternehmen wieder auf die Beine. Im vierten Quartal fiel der bereinigte operative Gewinn deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Mit den Gesamtjahreszahlen übertraf FMC die eigenen Ziele.

Der bereinigte operative Gewinn legte im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro zu. Währungsbereinigt stand ein Plus von 15 Prozent zu Buche, was die FMC-Prognose eines Anstiegs um zwölf bis 14 Prozent übertraf. Der Konzern hatte im November seine Ziele nach einem Vergleich in einem Rechtsstreit mit der US-Regierung, der einen positiven Ergebniseffekt von 181 Millionen Euro zur Folge hatte. Das Unternehmen profitiert zudem von seinem Sparkurs, der 2023 höhere Einsparungen als geplant lieferte. Die Aktionäre sollen eine sechs Prozent höhere Dividende von 1,19 Euro je Aktie erhalten. Die Aktien von FMC stiegen im Handel bei Lang & Schwarz um mehr als ein Prozent.

FMC erzielte im vergangenen Jahr einen stabilen Umsatz von 19,45 Milliarden Euro, währungsbereinigt ein Zuwachs von fünf Prozent. Unter dem Strich sank der Konzerngewinn allerdings um mehr als ein Viertel auf 499 Millionen Euro. Zwar lief es bereinigt um Sondereffekte operativ besser bei dem Unternehmen, doch letztlich rutschte FMC im Dialyseproduktgeschäft tiefer in die roten Zahlen und auch im Gesundheitsdienstleistungsgeschäft sank das operative Ergebnis um zehn Prozent. Weltweit behandelte FMC im vergangenen Jahr rund 332.500 Blutwäsche-Patienten in 3925 Dialysekliniken und trennte sich von 127 Einrichtungen mit mehr als 10.000 Patienten.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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