AKTIEN IM FOKUS: Aussagen zu Verteidigungsetat treibt Rüstungsaktien weiter hoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aussagen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) über einen künftigen milliardenschweren Spielraum zur Aufstockung des Verteidigungsetats haben am Dienstag die Aktien deutscher Rüstungsunternehmen weiter beflügelt. Sowohl Rheinmetall als auch Hensoldt und Renk setzten ihren Rekordlauf fort.
Für Rheinmetall ging es im Dax bis auf 535,60 Euro nach oben. Zuletzt stand im kaum veränderten Leitindex noch ein Plus von 1,6 Prozent auf 529,20 Euro zu Buche. Mit einem Gewinn von rund 85 Prozent seit Anfang des Jahres bleibt das Papier des Rüstungskonzerns und Autozulieferers unangefochten die am besten gelaufene Dax-Aktie. Bereits 2023 war es für das Papier um mehr als 50 Prozent nach oben gegangen, nachdem sich der Kurs im Jahr zuvor verdoppelt hatte.
Die Anteilsscheine des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt stiegen im MDax am Dienstagmorgen auf ein Rekordhoch bei 44,58 Euro, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Zuletzt gaben die Aktien um 0,1 Prozent auf 43,40 Euro nach, was im bisherigen Jahresverlauf ein Plus von 76,5 Prozent bedeutet.
Außerhalb der aus dem Leitindex Dax, dem MDax, SDax und TecDax bestehenden Dax-Familie gewannen zudem die Aktien des Börsenneulings Renk 4,8 Prozent auf 38,61 Euro. Ihren bislang höchsten Stand hatten sie ebenfalls am Morgen erreicht.
Finanzminister Lindner sieht im Bundeshaushalt ab 2028 einen Spielraum von bis zu neun Milliarden Euro zur Aufstockung des Verteidigungsetats. Zudem sagte Lindner, dass das Nato-Ziel im Bundeshaushalt in allen kommenden Jahren erreicht werde.
Gründe der enormen Kurssprünge von Aktien aus dem Rüstungsbereich sind die weltweit zunehmenden geopolitischen Spannungen. Auslöser war vor allem der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022. Seither ist eine Zeitenwende in der europäischen Rüstungs- und Verteidigungspolitik im Gange. Russland wird auch von der Bundesrepublik als Gefahr für die Sicherheit eingestuft, und es gibt Warnungen davor, dass Wladimir Putin auch andere europäische Staaten angreifen könnte. Erklärtes Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist es, die Bundeswehr "kriegstüchtig" zu machen./ck/ajx/jha/