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Nach Inflationszahlen: EZB-Leitzinssenkung im Juni wahrscheinlich


Die Inflation im Euroraum hat sich im März etwas stärker als erwartet verlangsamt und damit die Aussichten auf eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank im Juni gefestigt. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Monat um 2,4 % auf Jahresbasis, gegenüber 2,6 % im Februar. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem Anstieg von 2,5 % gerechnet. Der Rückgang unterstreicht, dass die EZB auf einem guten Weg ist, die Inflation wieder auf das 2 %-Ziel zurückzuführen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat eine erste Zinssenkung für Juni in Aussicht gestellt - auf der Grundlage neuer Prognosen und einer Aktualisierung der Lohnentwicklung in den ersten Monaten des Jahres. Die meisten Mitglieder des EZB-Rates - darunter auch Vertreter aus Deutschland, Frankreich und Spanien - haben sich diesem Zeitplan angeschlossen. Das LBBW-Research hat den Juni als Monat für die erste EZB-Leitzinssenkung bereits seit Ende 2023 in ihrem Prognosetableau vermerkt. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, signalisierte gestern Abend, dass die Fed auf deutlichere Anzeichen für eine niedrigere Inflation wartet, bevor sie mit Leitzinssenkungen starten wird. Powell sagte zudem, dass die jüngsten Inflationszahlen - obwohl sie höher als erwartet ausfielen - das Gesamtbild nicht wesentlich verändert hätten. Er wiederholte seine Einschätzung, dass es wahrscheinlich angemessen sein wird, die Zinsen "irgendwann in diesem Jahr" zu senken. Das LBBW Research rechnet mit einer ersten US-Leitzinssenkung für Juli. Die asiatischen Aktienmärkte starteten nach den Aussagen von Powell: „dass die jüngsten Inflationszahlen das Gesamtbild nicht wesentlich verändern" freundlich in den Tag. Die Aktienfutures auf beiden Seiten des Atlantiks deuten auf Kursgewinne hin.

Ölpreis steigt Richtung 90 USD


In den vergangenen Wochen hat sich der Anstieg beim Ölpreis beschleunigt. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Die ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Raffinerien führten zu temporären Kapazitätsengpässen. Parallel hierzu nahmen die Spannungen in Nahost zu, weil die iranischen Machthaber Israel für den jüngsten Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus verantwortlich machen und dem Land mit Vergeltung drohen. Last but not least lassen die verbesserten Frühindikatoren im verarbeitenden Gewerbe – neben dem US-amerikanischen ISM kletterte nämlich jüngst auch der chinesische NBS zum ersten Mal seit längerem wieder über die Marke von 50 Punkten – eine wiederanziehende Weltkonjunktur, und damit eine auf Sicht wieder höhere Ölnachfrage erwarten.

Italien reißt Defizit-Grenze deutlich


Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wird Italien mindestens bis zum Jahr 2026 brauchen, um sein Haushaltsdefizit unter die 3 %-Grenze der EU zu drücken. Dies dürfte eine Prüfung durch die Finanzaufsichtsbehörden der EU nach sich ziehen. Angesichts eines Defizits von 7,2 % des BIP im vergangenen Jahr, das unter anderem auf eine Steuererleichterung für Hausrenovierungen zurückzuführen ist, wird die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni mehrere Jahre brauchen, um ihre Finanzen wieder auf einen tragfähigen Pfad zu bringen, so Insidern zufolge. Die Regierung wird am Dienstag neue wirtschaftliche Ziele und Prognosen vorlegen. Das italienische Finanzministerium wird wahrscheinlich die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 1 % beziffern. Das etwas höhere Wachstum wird dazu beitragen, das Staatsdefizit in diesem Jahr auf etwa 4,4 % und im nächsten Jahr auf unter 4 % zu senken. Die Risikoprämie italienischer Staatsanleihen zu Bundesanleihen hat sich von einem zwischenzeitlichen Tief Mitte März bei gut 120 Bp. auf aktuell knapp 140 Bp. wieder etwas erhöht. Von den Höchstständen bei über 300 Bp. vergangener Jahre sind wir aktuell aber weit entfernt.

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