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Dax schwächelt - Anleger vorsichtig vor US-Teuerungsdaten

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag einen Teil seiner Vortagesgewinne abgegeben. Vor den Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank einen Tag später halten sich die Anleger lieber bedeckt. Immerhin hatte der deutsche Leitindex vor einer Woche genau ein weiteres Rekordhoch erreicht und sich seither recht stabil gehalten. Im bisherigen Jahresverlauf summiert sich sein Gewinn aktuell auf knapp neun Prozent.

An diesem Nachmittag nun sank der Dax um 0,50 Prozent auf 18 228,03 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte stieg um 0,22 Prozent auf 27 196,25 Zähler. Europaweit überwogen moderate Verluste, während sich an der Wall Street für den Leitindex Dow Jones Industrial ein leicht freundlicher Börsenauftakt anbahnt.

Mit den US-Verbraucherpreisen für den Monat März steht nach den Worten der Experten von "Index-Radar" der "nächste Härtetest". Die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed wurden dabei ihnen zufolge "inzwischen angemessen reduziert" und sind zurück auf dem tiefsten Stand seit Mitte Oktober. Von der EZB werden unterdessen vorerst noch keine Zinsschritte erwartet. Im Juni dürfte sie laut "Index-Radar" wohl aber dann eine Zinssenkung um 25 Prozentpunkte ankündigen. "Doch sollten die Amerikaner nicht zeitnah folgen, dürften sich auch die europäischen Währungshüter mit weiteren Lockerungen zurückhalten."

Auf Unternehmensseite legten hierzulande Aktien aus der Chipbranche zu. Laut einem Bericht der "DigiTimes" will der US-Chipkonzern Micron die Preise für bestimmte Speicherchips stark anheben. Der Zeitung zufolge bauen außerdem Samsung und SK Hynix ihre Produktion für Speicherchips (DRAM) aus. Infineon gewannen an der Dax-Spitze 4,0 Prozent. Aixtron stiegen im MDax um 1,9 Prozent und Siltronic um 0,3 Prozent.

Daimler Truck zählten im Leitindex unterdessen zu den Schlusslichtern mit minus 2,7 Prozent. Der Nutzfahrzeughersteller verkaufte im ersten Quartal weniger Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum. Besonders schwach war die Nachfrage nach Lastwagen auf den asiatischen Märkten. Traton im SDax büßten 1,6 Prozent ein, nachdem sie im frühen Handel noch ein Rekordhoch erreicht hatten.

Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt litten nach ihren Rekordläufen unter Gewinnmitnahmen und hielten in ihren jeweiligen Indizes die rote Laterne.

Für Scout24 ging es nach einer Studie der HSBC um 1,8 Prozent abwärts. Analyst Christopher Johnen strich seine Kaufempfehlung. Zwar seien die mittelfristigen Ziele des Betreibers der Immobilienplattform Immoscout24 überzeugend, doch das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktie sei inzwischen ausgeglichen. Dagegen verhalf ein neuer Auftrag für Nordex aus Südafrika den Aktien des Herstellers für Windkraftanlagen mit plus 5,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende Juli.

Der Euro stieg und kostete am Nachmittag 1,0872 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,0823 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,49 Prozent am Vortag auf 2,45 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,16 Prozent auf 124,87 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,36 Prozent auf 132,33 Zähler./ck/nas

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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