Börse am Morgen 23.07.2024

Rekordhoch von SAP treibt Dax-Erholung an – Symrise im Minus – Gewinnwarnung bei Amadeus Fire

onvista · Uhr
Quelle: Curioso.Photography/Shutterstock.com

Die SAP-Aktie erklomm im frühen Handel dank starker Quartalszahlen ein neues Rekordhoch bei 196,68 Euro. Diese Entwicklung stützt den Dax, in dem der Softwarehersteller mit über zehn Prozent gewichtet ist.

Außerdem stützte die positive Stimmung an den US-Börsen. Insbesondere Technologieaktien hatten dort am Montag nach den jüngst deutlichen Verlusten die Stabilisierung vorangetrieben.

Hierzulande gewann der deutsche Leitindex am Dienstagvormittag rund 0,5 Prozent auf 18.490 Punkte und überwand so auch gleich die 50-Tage-Linie. Diese derzeit bei etwas unter 18.450 Punkten verlaufende gleitende Durchschnittslinie gibt Hinweise auf den mittelfristigen Trend.

„Der Dax hat gestern ein beeindruckendes Comeback gezeigt“, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Zwar sei die Erholung mit unterdurchschnittlichen Umsätzen einhergegangen, doch das sei um diese Jahreszeit nicht untypisch. „Wir befinden uns mitten in den Sommerferien und damit im sogenannten Sommerloch der Börsen.“

Rückenwind hatte zum Wochenstart der Ausstieg des US-Präsidenten Joe Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur 2024 geliefert. Nach dem Attentat auf den Kandidaten der Republikaner Donald Trump vor einer Woche schienen dessen Chancen zuletzt gestiegen zu sein. Nun werden die Karten neu gemischt.

Symrise folgt Givaudan ins Minus: Gewinnmitnahmen nach Halbjahreszahlen

Die Symrise-Aktie musste am Dienstag Kursverluste hinnehmen, nachdem der Schweizer Konkurrent Givaudan ebenfalls schwächer notiert hatte. Givaudan hatte zwar im ersten Halbjahr wie erwartet stark zugelegt und die Profitabilität verbessert, Anleger nutzten die jüngsten Kursanstiege aber für Gewinnmitnahmen. Die Givaudan-Aktie sank in Zürich um 3,7 Prozent, Symrise folgte im Dax mit einem Minus von 2,4 Prozent.

Analysten sprachen von gemischten Signalen bei Givaudan. Zwar habe das Unternehmen die Erwartungen beim operativen Ergebnis übertroffen, beim organischen Wachstum aber teilweise verfehlt, so die UBS.

Das Geschäft mit Düften und Kosmetikzusätzen habe sich besser entwickelt als gedacht, während die Sparte Taste & Wellbeing hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, erklärte Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies. Insbesondere das Wachstum von Taste & Wellbeing in Nord- und Lateinamerika habe im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Jahresviertel nachgelassen.

Amadeus-Fire-Aktie rutscht weiter ab nach Gewinnwarnung

Die Amadeus-Fire-Aktie muss erneut Rückschläge hinnehmen. Nachdem der Personaldienstleister seine Prognose für den operativen Gewinn gesenkt hat, sackte der Aktienkurs deutlich ab.

Auf Xetra fiel der Kurs der Amadeus Fire Aktie um 2,9 Prozent auf 95,20 Euro, im Vergleich zum Börsenschluss des Vortages. Ein Händler kommentierte, dass die Gewinnwarnung die Aktie zwar zunächst belasten dürfte, aber einige Analysten die Jahresziele bereits als gefährdet angesehen hatten. Dies könnte die negative Überraschung etwas abfedern.

Der Abwärtstrend der Amadeus Fire Aktie hält schon länger an. Besonders deutlich war der Rückgang am Montag mit einem Minus von 5,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022. Bereits am Freitag hatte Warburg Research nach Gesprächen mit anderen Unternehmen aus der Personaldienstleistungsbranche ein schwaches Marktumfeld für die Branche signalisiert.

Bund nimmt im ersten Halbjahr mehr Steuern ein

Der Bund hat im ersten Halbjahr 2024 etwas mehr Steuern eingenommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen beliefen sich laut Monatsbericht des Finanzministeriums auf 176,5 Milliarden Euro - 4,6 Prozent oder 7,8 Milliarden mehr als im ersten Halbjahr 2023. Dazu kamen rund 20 Milliarden Euro an sonstigen Einnahmen, wozu etwa Zinseinnahmen, Maut-Zahlungen und Einnahmen aus dem Verkauf von Beteiligungen zählen.

Zugleich gingen vor allem wegen geringerer Zinsen auch die Ausgaben des Bundes um rund vier Prozent zurück. Für das Bürgergeld und Zuschüsse an die Rentenversicherung musste die Bundesregierung allerdings tiefer in die Tasche greifen als im ersten Halbjahr 2023.

Insgesamt hatte der Bundeshaushalt Ende Juni dem Bericht zufolge ein Finanzierungsdefizit von 23,6 Milliarden Euro. Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe eines Haushaltsjahres für gewöhnlich starken Schwankungen, daraus lässt sich daher noch kein Schluss für den Jahresabschluss ziehen.

Außerdem will die Bundesregierung mit einem Nachtragshaushalt noch einmal 11,3 Milliarden Euro zusätzliche Schulden aufnehmen, die unter anderem den Mehrbedarf beim Bürgergeld ausgleichen sollen. Das ist wegen der schwachen Konjunktur auch bei geltender Schuldenbremse möglich.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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