Moldau weist wegen Spionage-Affäre russischen Diplomaten aus

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Chisinau (Reuters) - Eine Spionage-Affäre belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der Republik Moldau und Russland.

Das südosteuropäische Land wies am Donnerstag einen russischen Diplomaten aus und bestellte den russischen Botschafter ein, um ihm eine formelle Protestnote zu übergeben. Die Regierung in Moskau kündigte eine Reaktion auf die Ausweisung an, die sie als "unfreundlichen Akt" bezeichnete.

Der Grund für die Verschlechterung der Beziehungen ist die Verhaftung zweier moldawischer Beamter wegen mutmaßlicher Spionage und Landesverrats. Sie haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft Informationen an einen Mitarbeiter einer ausländischen Vertretung weitergegeben. Lokalen Medien zufolge handelte es sich bei dem Empfänger um ein Mitglied der russischen Botschaft in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Russland wies den Vorwurf zurück und kritisierte diese Berichte als "eine weitere Manifestation antirussischer Stimmungen, die künstlich geschürt werden".

Die zwischen der Ukraine sowie dem Nato- und EU-Mitglied Rumänien gelegene Republik Moldau strebt eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) an. Die pro-westliche Präsidentin Maia Sandu stellt sich im Oktober zur Wiederwahl. Einige westliche Länder werfen Russland vor, mit Desinformationskampagnen Einfluss auf diese Entscheidung nehmen zu wollen. Die Regierung in Chisinau, die den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf verurteilt, beschuldigt Russland, das Land destabilisieren zu wollen. Ähnlich wie in der Ukraine hat sich auch in Moldau ein Landesteil unter Führung mit pro-russischer Separatisten abgespalten. In Transnistrien hat Russland Truppen zur Unterstützung der Truppen stationiert.

Vor einem Jahr hatte Moldawien bereits 22 Diplomaten und 23 Beschäftigte der russischen Botschaft ausgewiesen. Der Anlass waren damals Medienberichte über die zahlreichen Antennen auf dem Botschaftsgebäude, die für Spionage genutzt werden könnten.

(Bericht von Alexander Tanas und Tom Balmforth; geschrieben von Hakan Ersen.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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