Habeck dringt auf Aussetzung von EU-Vorgaben bei Wasserstoffsproduktion

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Herne (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will bei der Produktion des für die Energiewende zentralen Wasserstoffs bürokratische Hürden der EU aus dem Weg räumen.

"Die europäischen Rahmenbedingungen für zusätzlichen grünen Wasserstoff und den Strom für den Wasserstoff sind noch zu kompliziert", sagte der Grünen-Politiker am Montag bei einem Besuch eines Werks des Spezialchemiekonzerns Evonik in Essen. "Ich werde mich dafür einsetzen, einfach die bürokratischen Regelungen um ein paar Jahre zu verschieben", sagte er. Es dürfe keine langen Diskussionen geben. Wasserstoff - und auch grüner Wasserstoff - werde dringend benötigt. Dieser müsse nun produziert werden. Dies dürfe nicht verhindert werden durch zusätzliche bürokratische Kriterien. Evonik-Chef Christian Kullmann begrüßte die Aussagen. Es gehe nun darum, die Wasserstoff-Produktion hochzufahren.

Hintergrund sind europäische Vorgaben, wonach grüner Wasserstoff - also mit Wind- oder Sonnenstrom produzierter - nur mit zusätzlichen Wind- oder Solarkraftwerken erzeugt werden muss. Nur dann kann er staatlich gefördert werden. Zudem müsse er zeitgleich mit der Wasserstoff-Produktion, der Elektrolyse, entstehen. Damit wollte die EU verhindern, dass mit dem Wasserstoff-Hochlauf der Ausbau der erneuerbaren Energie gebremst und es eine Doppelförderung von Ökostrom und grünem Wasserstoff gibt. Habeck will nun, dass diese Regelungen bis 2035 ausgesetzt werden.

Der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft kommt langsamer in Schwung als geplant. Zwar ist klar, dass der Großteil des Brennstoffs ohnehin nach Deutschland importiert werden muss. Doch auch hier zeigt es sich, dass nur wenige Staaten weltweit in der Lage sind, in den nächsten Jahren zu liefern. Grüner Wasserstoff soll mittelfristig fossile Brennstoffe wie Koks, Kohle, Gas und Öl vor allem in der Grundstoffindustrie wie Chemie, Stahl oder Zement ersetzen.

(Bericht von Matthias Inverardi, Markus Wacket, redigiert von Kerstin Dörr . Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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