Dax Tagesrückblick 04.08.2025

Dax bügelt jüngsten Kursrutsch größtenteils aus - Banken- und Rüstungswerte gefragt

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Der Dax hat zum Wochenauftakt deutlich zugelegt. Das wichtigste Kursbarometer des deutschen Markts legte um 1,42 Prozent auf 23.757 Punkte zu. Damit bügelte der Dax den Kursrutsch des vergangenen Freitags größtenteils aus. Neue Zoll-Sorgen sowie ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht hatten dem Index den größten Tagesverlust seit Anfang April eingebrockt.

Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich indes nur um 0,78 Prozent auf 30.553 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um Prozent vor.

Dax bleibt weiter im Korrekturmodus, sagt Profi

Der Dax habe mit dem Absturz unter 23.500 Punkte am Freitag endgültig vom Konsolidierungs- in den Korrekturmodus gewechselt, betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets allerdings.

"Auch wenn in den kommenden Tagen leichte Erholungsbewegungen zu sehen sein sollten, dürfte die übergeordnete Richtung zunächst abwärtsgerichtet bleiben", glaubt der Experte. Trotz der jüngsten Kursverluste verzeichnet der Dax im laufenden Jahr immer noch einen Gewinn von mehr als 19 Prozent.

Banken und Rüstungswerte steigen

Aus Branchensicht standen Europas Bankenwerte ganz oben in der Anlegergunst, nachdem sie am Freitag um rund drei Prozent abgesackt waren. Sie profitierten unter anderem vom jüngsten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht EBA. Demnach sind die Geldhäuser in der Europäischen Union für eine schwere Wirtschaftskrise gut gerüstet. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen 3,3 Prozent, jene der Commerzbank stiegen sogar um gut fünf Prozent.

Kursfantasie war bei den Rüstungswerten nach einem positiven Kommentar des Investmenthauses Jefferies festzustellen. Analystin Chloe Lemarie sieht nach dem jüngsten Ausverkauf im Sektor durchaus Gelegenheiten für Anleger. Rheinmetall bleibt wegen der starken Auftragslage und dem langfristigen Wachstumspotenzial ihr Favorit.

So gewannen die Rheinmetall-Titel 3,4 Prozent. Hensoldt verteuerten sich um 2,2 Prozent. Die Aktien des Rüstungselektronik-Spezialisten, die 2025 bereits um 175 Prozent zugelegt haben, hatte Lemarie auf "Hold" hochgestuft.

Für Heidelberger Druck ging es um 7,6 Prozent aufwärts. Der Druckmaschinen-Hersteller hatte in der Vorwoche den Einstieg ins Militärgeschäft über eine strategische Partnerschaft mit einem Rüstungsunternehmen bekanntgegeben.

Eine zuversichtlichere Einschätzung durch die britische Bank Barclays beflügelte die Aktien von Fluggesellschaften. Analyst Andrew Lobbenberg stufte Lufthansa, Air France-KLM und IAG von "Underweight" auf "Equal Weight" hoch. Zwar gingen Erlöse und Gewinne auf den bisher hochprofitablen Nordatlantik-Routen zurück, doch nicht so stark wie von ihm befürchtet, schrieb der Experte. Rückenwind lieferten zudem sinkende Treibstoffpreise und der Dollar-Wechselkurs. Die Lufthansa-Papiere stiegen um rund ein Prozent.

Ein verdüsterter Ausblick von Stabilus sorgte bei den Aktien des Autozulieferers mit minus 11,4 Prozent für einen Fehlstart. Das Unternehmen verbuchte in den drei Monaten bis Ende Juni ein Umsatzminus von fast zehn Prozent. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) ging um gut 23 Prozent zurück. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September geht das Unternehmen nun vom unteren Ende der jeweiligen Zielspannen bei der Prognose aus.

Goldpreis bleibt stabil

Unterdessen verteidigte der Euro seine jüngsten Zugewinne. Am Montagnachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1586 US-Dollar. Sie bewegte sich so auf dem Niveau vom Freitagabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1565 (Freitag: 1,1404) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8646 (0,8768) Euro.

Am Freitag war der Eurokurs noch kräftig gestiegen. Ein unerwartet schwacher US-Arbeitsmarktbericht hatte die Spekulation auf sinkende Zinsen durch die amerikanische Notenbank Fed verstärkt, den Dollar unter Druck gesetzt und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen.

Der Goldpreis hielt sich indessen, und litt nicht unter dem Risikoappetit der Anleger zum Wochenstart. Zuletzt verteuerte sich eine Feinunze (31,1 Gramm) um 0,33 Prozent auf 3.372 US-Dollar. Auch in Euro gerechnet ging es nach oben. Hier legte der Unzenpreis um 0,52 Prozent zu.

(mit Material von dpa-AFX)

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