Scholz - Bundesregierung lehnt Übernahmeversuch der Commerzbank durch UniCredit klar ab

New York/Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Übernahmeversuch der Commerzbank durch die UniCredit klar abgelehnt.
"Unfreundliche Attacken, feindliche Übernahmen sind nicht das, was für Banken eine gute Sache ist", sagte Scholz am Montag in New York. "Deshalb hat die Bundesregierung sich auch in dieser Richtung klar positioniert", fügte er hinzu. Die Regierung mache sehr klar, "dass wir das nicht für ein angemessenes Vorgehen halten in Europa und in Deutschland, dass man gewissermaßen ohne jede Kooperation, ohne jede Rücksprache, ohne jede Rückkopplung versucht, mit unfreundlichen Methoden sich an Unternehmen aggressiv zu beteiligen".
Die Commerzbank sei eine Bank, die erfolgreich wirtschaftlich tätig und sehr wichtig für die deutsche Wirtschaft sei. So bekomme der Mittelstand seine Finanzierungen durch diese Bank. "Es ist eine Bank, die das auch in ihrer Unabhängigkeit gut kann", betonte Scholz.
Zuvor war bekannt geworden, dass sich die italienische Großbank UniCredit über den Erwerb von Finanzderivaten zusätzliche 11,5 Prozent der Anteile an der Commerzbank gesichert hatte. Die Italiener beantragten bei der Bankenaufsicht, ihre Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent ausbauen zu dürfen.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)