Unions-Kanzlerkandidat Merz - Übernahme der Commerzbank wäre "verheerendes Signal"

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Berlin (Reuters) - Der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat jeden Übernahmeversuch der Commerzbank als "wirklich ganz verheerendes Zeichen für die Stabilität des Industriestandortes Deutschlands" bezeichnet.

Grundsätzlich sei er nicht gegen eine Beteiligung im Rahmen einer europäischen Bankenkonsolidierung, auch nicht das Zusammengehen mit Banken aus Frankreich oder Italien, sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstag in Berlin. "Aber die Übernahme der Commerzbank durch eine italienische Bank ist nun ein Sachverhalt, über die wir sprechen müssen", fügte er mit Blick auf die Übernahmeversuche der Unicredit hinzu. Die Commerzbank finanziere ungefähr ein Drittel des deutschen Mittelstandes und sie finanziere ungefähr ein Drittel des gesamten deutschen Außenhandels. "Eine solche Bank jetzt in die Hände der UniCredit zu geben, hat erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand, hat erhebliche Auswirkungen auch auf die gesamte deutsche Exportfinanzierung."

Die Union habe nun eine kleine Anfrage im Bundestag eingebracht, auf die Kanzleramt und Finanzministerium erklären müssten, was sie wann wussten. Zudem werde eine Aktuelle Stunde im Bundestag beantragt.

Merz, der früher auch im Finanzsektor tätig war, betonte, dass die Bankenkonsolidierung in Europa seit Jahren ein Thema sei, das nicht vorangekommen sei. Schuld sieht er auch in Deutschland. "Wir haben sehr stark an dem Drei-Säulen-Modell festgehalten um den Preis der Schwächung unserer international tätigen Banken", betonte er. "Das Ganze darf jetzt nicht weitergehen mit der Übernahme einer der beiden großen international tätigen Institute aus Deutschland." Er erinnerte erneut an negative Erfahrungen mit der Übernahme der HVB-Bank durch UniCredit. "Wenn der Commerzbank das gleiche Schicksal drohen sollte, dann wird Deutschland eine weitere wichtige stabile Säule des Bankenmarktes verlieren." Damit verliere der Industriestandort eine wesentliche Möglichkeit der Finanzierung seiner Wirtschaft.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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