Dax im Minus – Autobauer unter Druck
Der Dax hat nach der jüngsten Rally am Montag erst einmal eine Pause eingelegt. Da auch die durchwachsenen Vorgaben aus Übersee keinen Rückenwind gaben, sank der deutsche Leitindex nach gut einer Stunde Handel um 0,3 Prozent auf 19.414 Punkte.
Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - zeichnet sich beim Dax indes ein Kursgewinn von 2,7 Prozent ab und für das dritte Quartal ein Anstieg um 6,5 Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von gut 16 Prozent zu Buche.
Autobauer unter Druck
Bei ihrer Erholung bekommen die Automobilaktien am Montag einen Dämpfer wegen erneuter Gewinnwarnungen. Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume musste am Freitag nach Börsenschluss die Gewinnaussichten schon wieder kappen, weil das Unternehmen dieses Jahr doch nicht so viele Autos verkaufen wird wie einst erhofft. Der Kurs liegt nach gut einer Stunde um über 2,7 Prozent im Minus.
Das Ausmaß der Prognosesenkung sei zwar deutlich, schrieb der Berenberg-Analyst Romain Gourvil in einem Kommentar. Nach den Warnungen, die es schon von BMW und Mercedes-Benz gab, äußerten sich einige Experten aber dahingehend, dass die Nachricht an sich eher wenig überraschend gekommen sei. Anders als bei BMW erschienen die Gründe bei Volkswagen und Mercedes-Benz aber eher absatz- und marktbedingt, erwähnte Stephen Reitman von Bernstein Research.
Nicht nur an VW ist es am Montag erkennbar, dass die schlechten Nachrichten von Autobauern derzeit nicht abreißen. Auch die Opel-Mutter Stellantis kappte nun den Gewinnausblick, vor allem wegen Problemen in den USA. Die Stellantis-Aktie sackte um über 9,5 Prozent ab auf knapp 13,10 Euro.
Laut Reitman sind die neuen VW-Ziele für das Management hilfreich, um die einschneidenden Maßnahmen des Sparkurses zu begründen. Anfang September hatte der Autobauer mögliche Werksschließungen und Entlassungen bekannt gegeben, woraufhin die Aktie einige Tage später auf ein Tief seit dem Corona-Crash absackte.
Zuletzt keimte etwas Hoffnung in der Autobranche auf, da die chinesische Regierung umfangreiche Stützungsmaßnahmen vornimmt und damit womöglich auch die Autoverkäufe auf diesem so wichtigen Markt ankurbelt. Vom Tief hatten sich die VW-Aktien bis zuletzt um fast 12 Prozent erholt.
Auch die Aktien der drei anderen Autobauer aus dem Dax gaben im frühen Handel einen Teil ihrer jüngsten Erholungsgewinne ab: Für Mercedes-Benz, BMW und Porsche AG ging es um bis zu 1,5 Prozent bergab. Die Titel der VW-Holding Porsche SE sanken um 3,1 Prozent infolge einer gestrichenen Kaufempfehlung durch das Analysehaus Stifel.
Deutschland: Einfuhrpreise steigen dritten Monat in Folge
Die Preise für nach Deutschland importierte Güter sind im August erneut gestiegen. Die Einfuhrpreise legten im Jahresvergleich um 0,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Dies ist der dritte Anstieg in Folge, nachdem die Preise zuvor mehr als ein Jahr lang im Jahresvergleich gesunken waren.
Analysten hatten den Anstieg im Schnitt erwartet. Im Juli hatte der Preiszuwachs 0,9 Prozent betragen und im Juni 0,7 Prozent. Im Monatsvergleich gingen die Importpreise im August wie erwartet um 0,4 Prozent zurück.
Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Einfuhrpreise hatten laut Statistikamt die Konsumgüter, deren Preise um 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat zulegten. Verteuert haben sich demnach vor allem die Importe der Verbrauchsgüter mit einem Anstieg um 2,7 Prozent.
Dagegen verbilligten sich die Energieimporte deutlich, um 5,4 Prozent. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten Mineralölerzeugnisse. Die Preise lagen hier im August um 12,8 Prozent unter denen von August 2023.
Die Einfuhrpreise haben Einfluss auf die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Weil die Teuerung in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen ist und sich dem Zielwert der EZB von mittelfristig zwei Prozent angenähert hat, haben die Währungshüter Anfang Juni die Zinswende vollzogen und die Leitzinsen bis September zweimal seit der großen Inflationswelle gesenkt.
Redaktion onvista/dpa-AFX