Importpreise steigen auch im August weiter - Aber billigere Energie bremst

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Berlin (Reuters) - Die Preise für die von Deutschland aus aller Welt importierten Waren sind im August erneut gestiegen.

Sie erhöhten sich um durchschnittlich 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit plus 0,3 Prozent gerechnet. Im Juli hatte es mit 0,9 Prozent noch den größten Anstieg seit Februar 2023 gegeben. Im Juni hatte es mit 0,7 Prozent das erste Plus seit mehr als einem Jahr gegeben, nachdem die Einfuhrpreise zuvor 15 Monate in Folge gefallen waren. Von Juli auf August fielen die Preise um 0,4 Prozent. Hier hatten die befragten Ökonomen mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.

Da die deutsche Wirtschaft sehr viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen höhere Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Im August ist die Teuerungsrate für Verbraucher überraschend deutlich gesunken - von 2,3 auf 1,9 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit rund dreieinhalb Jahren.

Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Importpreise im August hatte der Anstieg bei den Konsumgütern um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Es verteuerten sich vor allem die Importe der Verbrauchsgüter mit 2,7 Prozent. Hier musste für Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl weiter deutlich mehr (+123 Prozent) gezahlt werden. Eingeführte Nahrungsmittel insgesamt verteuerten sich um 5,1 Prozent.

Teurer wurden im August auch die aus dem Ausland bezogenen landwirtschaftlichen Güter. Diese verteuerten sich um 5,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Bei Rohkakao fiel der Preisaufschlag mit 130 Prozent besonders kräftig aus, nachdem Missernten zu Knappheiten geführt hatten. Die Preise für Rohkaffee waren um 33,4 Prozent höher als im August vor einem Jahr und stiegen auch im Vormonatsvergleich (+5,2 Prozent). Dagegen waren unter anderem Zwiebeln (-34 Prozent), Paprika (-22 Prozent) und lebende Schweine (-16 Prozent) preiswerter als vor einem Jahr.

Energieeinfuhren verbilligten sich im Schnitt um 5,4 Prozent zum August 2023. "Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten Mineralölerzeugnisse", erklärten die Statistiker. Sie kosteten 12,8 Prozent weniger. Klammert man alle Energiepreise aus, waren die Importpreise im August sogar um 0,9 Prozent höher als vor einem Jahr.

(Bericht von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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