Abschreibungen zehren Telefonica-Gewinn weitgehend auf

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Madrid/Frankfurt (Reuters) - Abschreibungen auf das Geschäft in Peru haben Telefonica einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Dennoch bekräftigte der spanische Telekom-Konzern am Donnerstag seine Gesamtjahresziele und sein Dividendenversprechen. In Deutschland steigerte das Unternehmen die Kundenzahl und das Betriebsergebnis. "Im dritten Quartal haben wir 226.000 neue Mobilfunkvertragskundinnen und -kunden gewonnen", sagte Telefonica Deutschland-Chef Markus Haas in einer Telefonkonferenz. Dies sei ein Plus sowohl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch zum Vorquartal. Haas führte den Zuwachs unter anderem auf den Erfolg der "Family & Friends"-Tarife der Kernmarke O2 zurück.

Dies und der aktuelle Sparkurs schlügen sich bei Telefonica Deutschland in einer auf 32,6 Prozent verbesserten Marge und einem Anstieg des operativen Gewinns im dritten Quartal um 2,7 Prozent auf 683 Millionen Euro nieder, fügte Haas hinzu. Der Umsatz sei dagegen um 1,6 Prozent geschrumpft. Grund hierfür sei vor allem die Senkung der sogenannten Mobilfunkterminierungsentgelte durch die Bundesnetzagentur (BNetzA). Dies sind Gebühren, die sich Mobilfunk-Anbieter gegenseitig für die Vermittlung von Gesprächen in das jeweils andere Netz zahlen. Rechne man diesen Faktor heraus, seien die Erlöse mit 2,1 Milliarden Euro weitgehend stabil geblieben.

Im Gesamtkonzern blieb das Betriebsergebnis von Juli bis September mit 2,95 Milliarden Euro hinter den Markterwartungen zurück. Unter dem Strich blieben bei Telefonica gerade einmal zehn Millionen Euro übrig, nach einem Nettogewinn von 502 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Hauptgrund hierfür waren 314 Millionen Euro schwere Abschreibungen auf das Peru-Geschäft, das wegen harten Wettbewerbs in dem südamerikanischen Land einen Umsatzrückgang von knapp 13 Prozent verzeichnete. Der operative Gewinn brach dort sogar um mehr als 60 Prozent ein.

Für das Gesamtjahr rechnet der spanische Telekom-Konzern weiterhin mit einem Wachstum des operativen Überschusses von ein bis zwei Prozent. Der Umsatz solle um etwa ein Prozent und der Free Cash Flow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, um mehr als zehn Prozent zulegen.

(Bericht von Inti Landauro und Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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