Kukies kritisiert Vorgehen bei Commerzbank: Kein Vertrauen zur Unicredit

Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat die Übernahmeavancen der italienischen Unicredit für die Commerzbank erneut scharf kritisiert.
In dem Einzelfall gehe es um fehlendes Vertrauen wegen des Vorgehens der Mailänder, sagte der SPD-Politiker am Freitag bei einem Bankenkongress in Frankfurt. Dies sei die Auffassung der ganzen Regierung und auch der Opposition. Das Vorgehen der Unicredit sei feindlich und nicht transparent. "Kein Land würde ein solches Verhalten akzeptieren bei einem potenziellen Übernahmeangebot für eine systemrelevante Bank."
Insgesamt sei Deutschland aber offen für ausländische Banken. Es gebe mit Unicredit, ING, JP Morgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs gleich fünf ausländische Institute, die hierzulande systemrelevant seien. "Im Allgemeinen ist der deutsche Markt sehr offen für Investments von ausländischen Banken."
Kukies bekräftigte auch, angesichts der bisherigen Einnahmen und Ausgaben des Bundes im laufenden Jahr keine drastischen Maßnahmen zu brauchen. Der Staat könne seinen Verpflichtungen weiterhin nachkommen. Kukies sagte zudem, er halte eine moderate Reform der Schuldenbremse für möglich.