Unicredit weist Commerzbank-BR-Aussagen zu Stellenabbau zurück

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Frankfurt (Reuters) - Die italienische Großbank Unicredit hat Aussagen des scheidenden Commerzbank-Betriebsratschefs Uwe Tschäge zu einem möglichen Jobabbau nach einer Übernahme scharf zurückgewiesen.

Diese Behauptungen entbehrten jeder Grundlage, teilte die Unicredit am Montag mit. "Insbesondere diejenigen über die Größenordnung eines Stellenabbaus sind völlig aus der Luft gegriffen." Unicredit sei zum jetzigen Zeitpunkt lediglich ein Investor der Commerzbank, und jede Behauptung darüber, was in Zukunft passieren könnte oder nicht, sei reine Spekulation.

Tschäge hatte in einem Interview dem "Handelsblatt" gesagt, er fürchte, dass in Deutschland zwei Drittel aller Stellen wegfallen würden. "Es droht also der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen," führte er aus. Ein solcher Schrumpfkurs und weniger Wettbewerb nach dem Wegfall einer großen deutschen Privatbank wäre aus Tschäges Sicht auch nicht gut für die Kunden. Deshalb sei es gut, dass sich Kunden und Politiker gleichermaßen gegen eine Übernahme ausgesprochen haben. Tschäge geht Ende des Jahres bei der Commerzbank in den Vorruhestand.

Die italienische Bank erklärte, der Erfolg der Unicredit-Strategie sei das Ergebnis erheblicher Investitionen in die Mitarbeitenden, Filialen und das Netzwerk sowie einer Unternehmenskultur, die Exzellenz und Fairness anstrebe. Dies werde weiterhin das Leitprinzip sein. "Etwas anderes zu behaupten ist unverantwortlich und schafft nicht nur im Markt eine ungerechtfertigte, besorgniserregende Unsicherheit, sondern auch für genau die Menschen, die der Betriebsrat vertreten und denen er dienen soll."

Unicredit kontrolliert mittlerweile etwa 28 Prozent der Anteilsscheine an der Commerzbank. Rund 9,5 Prozent der Aktien halten die Italiener direkt, zudem hat sich Unicredit Zugriff auf insgesamt 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente gesichert. Die Bundesregierung hat die italienische Bank aufgefordert, einen Übernahmeversuch zu beenden. "Unser Interesse an der Commerzbank bringt unser langfristiges Engagement im deutschen Markt und für die Schaffung einer stärkeren und besseren Bank für Deutschland zum Ausdruck", erklärte die Mailänder Bank. Die Unicredit werde dies weiterverfolgen, indem sie die Interessen aller Stakeholder der Commerzbank eng im Blick behalte, die der Kunden, Regionen, Investoren und Mitarbeitenden.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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