IPO: Oldenburgische Landesbank sieht sich bereit für Börsengang

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT/OLDENBURG (dpa-AFX) - Die Oldenburgische Landesbank (OLB) könnte noch in diesem Jahr an die Börse gehen. "Wir sind börsenfähig und wir sind börsenwillig", sagte Vorstandschef Stefan Barth bei der Bilanzvorlage in Frankfurt am Main. "Ich halte den Markt für momentan auch gut." Entscheiden müsste am Ende aber die Eigentümer der Bank und nicht der Vorstand. Das könne er "nur bedingt" beeinflussen.

Für einen möglichen Börsengang nannte Barth zwei "natürliche Zeitfenster": eines im Frühjahr und eines im Herbst. "Ein Zeitfenster kommt bald und für dieses Zeitfenster müsste man bald eine Entscheidung treffen." Die Gespräche werde man "zu gegebener Zeit" mit den Eigentümern führen. "Aber die Entscheidung kann ich da nur bedingt beeinflussen." Hinter der OLB stehen drei Finanzinvestoren aus den USA und Großbritannien: Apollo, TRS und Grovepoint. "Sie können das auch denken, mehrere Shareholder sind auch immer mehrere Meinungen zu dem Thema."

Die OLB arbeitet bereits seit Jahren an einem möglichen Börsengang, der dann aber mehrfach verschoben wurde. 2022 macht der Ukraine-Krieg einen Strich durch die Rechnung, 2023 dann der Zusammenbruch der Credit Suisse. Nun würden die Rahmenbedingungen aber stimmen. "Wenn ich es mir jetzt anschaue, würde ich sagen, so gut war der Markt seit langem nicht mehr", sagte Barth. "Schauen wir mal, was wir daraus machen können."

Degussa Bank übernommen

Im vergangenen Jahr konnte die OLB nach der Übernahme der Degussa Bank, die 2024 integriert wurde, das Geschäft deutlich ausbauen. Unterm Strich verdiente die Bank 270 Millionen Euro, 40 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Das Filialnetz wuchs dank der Degussa-Integration von 40 Standorten in Nordwestdeutschland auf 80 in ganz Deutschland, die Mitarbeiterzahl auf gut 1700, davon die Hälfte am Stammsitz in Oldenburg.

"Wir haben uns zu einer deutschlandweiten Marke entwickelt", sagte Barth. Erstmals habe die Bank mehr als eine Million Kunden. "Und erstmalig haben wir mehr Kunden außerhalb unserer Kernregion als in der Kernregion." Darauf wolle man nun aufbauen. "Wir haben wirklich einen nationalen Anspruch und wollen von dort, von der Position der Stärke aus, weiter wachsen."

Auch weitere Zuläufe seien dabei nicht ausgeschlossen. "Wenn uns was Gutes über den Weg läuft für einen fairen Preis, würden wir es uns natürlich anschauen", sagte Barth. "Auch gerne vielleicht ein größeres Ziel." Zudem wolle man auch aus eigener Kraft weiter wachsen./fjo/DP/ngu

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