US-Zollpolitik

EZB-Vize: Trump-Zölle erschweren Zinsentscheidungen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: rarrarorro/Shutterstock.com

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump macht die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) aus Sicht ihres Vizechefs Luis de Guindos schwieriger.

Die durch die Trump-Politik gestiegene Unsicherheit sorge dafür, dass künftige geldpolitische Entscheidungen weniger klar seien, sagte de Guindos am Montag dem spanischen Radiosender Onda Cero.

Man bewegt sich in einer Situation, die viel undurchsichtiger ist als noch vor sechs Monaten

sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde.

Die EZB hat seit Mitte 2024 angesichts einer rückläufigen Inflation inzwischen sechsmal die Zinsen gesenkt - das bislang letzte Mal vor elf Tagen. Wie es weitergehen soll, ist weniger klar. Mit Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann war unlängst ein erster Währungshüter vorgeprescht, der eine Zinspause im April für sinnvoll hält. Der nächste EZB-Zinsentscheid steht am 17. April an.

Aus Sicht des EZB-Vizes könnten die ökonomischen Auswirkungen von Zöllen mehrschichtig ausfallen. Die direkten Auswirkungen auf die Verbraucherpreise könnten längerfristig durch geringere Wirtschaftsaktivitäten wettgemacht werden, sagte er in dem Radio-Interview.

De Guindos geht zudem davon aus, dass die Inflation im Euroraum erst im ersten Quartal 2026 wieder zu der Zielmarke von zwei Prozent zurückkehren wird, die die Notenbank als ideales Niveau für die Wirtschaft anstrebt. Das wäre später, als eine frühere EZB-Prognose es vorsah, die das schon für Mitte 2025 in Aussicht gestellt hatte. Der Grund seien die gestiegenen Energiepreise, sagte de Guindos.

Trotz der Verzögerung befindet sich die EZB laut ihrem Vizechef aber weiter auf Kurs zu ihrem Inflationsziel. "Alles bewegt sich in die richtige Richtung", merkte er an. Im Februar war die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft leicht zurückgegangen auf 2,4 Prozent. Im Januar hatte sie noch bei 2,5 Prozent gelegen.

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