Finanzagentur bekräftigt Auktionspläne - "Verlässliche Orientierung geben"

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Berlin (Reuters) - Die mit dem Schuldenmanagement des Bundes betraute Finanzagentur hält ungeachtet der riesigen Finanzpakete von Union und SPD vorerst an ihren bisherigen Kreditplänen fest.

"Die Emissionsplanung des Bundes für das zweite Quartal 2025 bleibt gegenüber der im Dezember 2024 veröffentlichten Jahresvorausschau unverändert", teilte die Finanzagentur am Montag mit. Demnach sollen von April bis Juni am Kapitalmarkt rund 62,5 Milliarden Euro aufgenommen werden, am Geldmarkt 30 Milliarden Euro.

"Grundsätzlich gilt für alle Bundeswertpapiere, dass sich die in der Jahresvorausschau genannten Vorhaben – je nach Finanzierungsbedarf und Liquiditätslage des Bundes und seiner Sondervermögen und je nach Kapitalmarktsituation – noch ändern können", betonte die Finanzagentur. "Der Bund hält an seinem bekanntgegebenen Plan aber so weit wie möglich fest, um Investoren eine verlässliche Orientierung zu geben." Die nächste Aktualisierung ist für Juni geplant.

Über Auktionen von Bundeswertpapieren sollen in diesem Jahr rund 380 Milliarden Euro in die Staatskassen gespült werden, so die Jahresplanung vom Dezember. Das wäre das niedrigste Niveau seit 2019. Zusätzlich können noch etwa zehn Milliarden Euro über zwei Syndikate dazukommen, bei denen Banken mit dem Verkauf von Wertpapieren an Investoren betraut werden.

Bundestag und Bundesrat haben vorige Woche dem Finanzpaket von Union und SPD zugestimmt. Es sieht eine Lockerung der Schuldenbremse zugunsten höherer Verteidigungsausgaben und die Einrichtung eines kreditfinanzierten Sondervermögens Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro vor. Seit der Einigung auf das Finanzpaket am 5. März ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen deutlich gestiegen. Sie legte von 2,480 Prozent auf zeitweise 2,938 Prozent zu, den höchsten Stand seit Ende Oktober 2023.

Deutschland ist wegen seiner Top-Bonitätsnote AAA ein gefragter Schuldner. Ob Pensionsfonds, Banken oder Versicherer: Viele Investoren decken sich gern mit deutschen Staatsanleihen ein. Um Anlegern aber den Kauf von zusätzlichen Bundesanleihen im Wert von Hunderten Milliarden Euro schmackhaft zu machen, müssen sie wohl mit höheren Zinsen gelockt werden. "Anleger dürften für deutsche Staatsschulden tendenziell höhere Risikoprämien fordern", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer kürzlich. Die Zinskosten für den Staat dürften steigen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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