Dax schwächelt vor Trump-Zollbekanntgabe - Bayer-Aktie unter Druck

Vor der erwarteten Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zurückgezogen. Der Dax verringerte im späten Handel seine zuvor deutlichen Verluste im Zuge einer moderaten Erholung an der Wall Street. Der Leitindex schloss mit einem Minus von 0,66 Prozent bei 22.390 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor letztlich 0,71 Prozent auf 27.494 Zähler.
Laut der Commerzbank wird darüber spekuliert, ob die USA einen pauschalen Gegenzoll auf alle Handelspartner, einen pauschalen Zoll auf bestimmte Länder oder von Land zu Land unterschiedliche Zollsätze erheben werden. Trump will die neuen Zölle bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr deutscher Zeit) bekanntgeben.
Die Märkte hofften auf Klarheit, doch die Gefahr eines weiteren Unsicherheitssturms bleibe real, schrieben die Börsen-Experten von Index Radar.
"Trump dürfte sich zunächst maximalen Verhandlungsspielraum sichern, indem er hohe Zölle als Drohkulisse aufbaut." Entscheidend werde jedoch sein, ob er zugleich Gesprächsbereitschaft signalisiere - oder den globalen Handelskonflikt weiter eskalieren lasse.
Bayer-Aktie unter Druck: Trump-Zollpläne belasten
Aktien aus der Gesundheitsbranche standen unter hohem Abgabedruck, weil Trump auch auf Arzneimittel und medizinische Geräte Einfuhrzölle erheben könnte. Im Dax waren Bayer hinten mit Abschlägen von circa vier Prozent. Im MDax gerieten Carl Zeiss Meditec in den Abwärtssog mit einem Minus von gut 5,5 Prozent.
Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 verzeichnete 2024 erstmals einen Gewinn unter dem Strich. Vorbörslich im Plus, rutschten die Aktien im Xetra-Handel unter die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend und brachen zuletzt um circa 1,7 Prozent ein.
Strafe wegen Greenwashing: DWS-Wertpapiere fallen
Continental verbuchten Verluste von gut 0,5 Prozent nach Signalen des Autozulieferers vor dem anstehenden Quartalsbericht.
Ein Bußgeld gegen die DWS wegen Greenwashing sorgte bei den Papieren des Vermögensverwalters für Kursverluste von fast 1,2 Prozent.
Quirin stuft ab: Norma Group-Aktie stürzt um ab
Norma Group sackten um knapp 7,4 Prozent ab. Die Privatbank Quirin hatte die Titel des Verbindungstechnikherstellers auf "Sell" abgestuft.
Nordex legten gegen den schwachen Trend am Gesamtmarkt um circa 3,3 Prozent zu. Aufträge aus der Türkei stützten die Titel des Windturbinenherstellers.
(mit Material von dpa-AFX)