Aktie legt dennoch zu

Sony rechnet mit hohen Kosten für US-Zölle

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: 360b / Shutterstock.com

TOKIO (dpa-AFX) - Der Elektronik- und Unterhaltungsriese Sony geht im neuen Geschäftsjahr von deutlichen Belastungen infolge der Importzölle von US-Präsident Donald Trump aus. Im bis Ende März 2026 laufenden 12-Monats-Zeitraum rechnen die Japaner mit Kosten in Höhe von 100 Milliarden Yen, wie sie am Mittwoch in Tokio mitteilten. Das sind umgerechnet rund 610 Millionen Euro. Der Ausblick des Playstation-Konzerns für den operativen Gewinn der fortgeführten Geschäfte fiel - gemessen an den Erwartungen von Experten - mit 1,28 Billionen Yen enttäuschend niedrig aus, auch wenn die Zollbelastungen herausgerechnet werden. Ein angekündigter Aktienrückkauf über 250 Milliarden Yen soll die Laune der Anleger heben. Die zuletzt schon erholte Aktie stieg in Tokio zur Wochenmitte um 1,9 Prozent.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Sony dank des gut laufenden Geschäfts rund um die Playstation spürbar zulegen. Der Gesamtumsatz blieb mit 13,0 Billionen Yen zwar nur stabil; das lag aber allein an der Sparte mit Finanzdienstleistungen, die Sony derzeit abspaltet und die künftig nicht mehr zum Konzern gezählt wird.

Das operative Ergebnis stieg um 16 Prozent auf 1,41 Billionen Yen. Unter dem Strich blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 1,14 Billionen Yen, das waren 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Den Japanern kam dabei ein schwächerer Yen zugute, der bei der Umrechnung in die eigene Währung für Auftrieb sorgt.

Die größte Sparte von Sony ist das Gaming-Geschäft rund um die Videospielkonsole Playstation. Hier konnte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Zuwächse erzielen - im neuen Jahr geht das Management aber von Umsatzeinbußen wegen geringerer Konsolenverkäufe aus, auch wenn das operative Ergebnis weiter anziehen soll.

Branchenexperten rechnen in dem Geschäft unter anderem mit möglichen Auswirkungen dadurch, dass sich der Start des Spiele-Blockbusters "Grand Theft Auto VI" ins kommende Kalenderjahr verzögert. "Die Verzögerung von GTA VI ist ein echter Schlag für die PS5", sagte David Cole, Chef des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens DFC Intelligence. "Dies sollte das Produkt sein, das viele Verbraucher von der PS4 auf die PS5 umsteigen lässt."

Auch die anderen Sony-Sparten stehen unter Druck. Das Unternehmen ist stark vertreten bei Kamerasensoren für Smartphones, unter anderem beim iPhone-Hersteller Apple . Geräteverkäufe in den USA könnten infolge der US-Zölle jedoch geschmälert werden. Zudem hat US-Präsident Trump Zölle auf ausländische Filmproduktionen ins Spiel gebracht, was die Filmsparte der Japaner belasten könnte./men/tav/mis

onvista Premium-Artikel

onvista Trading-Impuls
Die Puma-Aktie ist reif für eine Erholung - das sind die Kurszielegestern, 16:11 Uhr · onvista
Die Puma-Aktie ist reif für eine Erholung - das sind die Kursziele
Chartzeit Wochenausgabe 15.06.2025
Die Rally bleibt trotz des Konflikts zwischen Israel und Iran intakt15. Juni · onvista
Die Rally bleibt trotz des Konflikts zwischen Israel und Iran intakt

Das könnte dich auch interessieren

Ausblick auf US-Börsen
Verluste erwartet - Unklarheit im Nahost-Krieg beunruhigtgestern, 14:49 Uhr · dpa-AFX
Verluste erwartet - Unklarheit im Nahost-Krieg beunruhigt
Rheinmetall, Renk, Hensoldt
Rüstungswerte wieder unter Druck - Gewinnmitnahmen mehren sichgestern, 10:02 Uhr · dpa-AFX
Rüstungswerte wieder unter Druck - Gewinnmitnahmen mehren sich
Drohende Förderkürzungen in den USA
Wind- und Solarbranche schwächeltgestern, 12:56 Uhr · dpa-AFX
Wind- und Solarbranche schwächelt
Aktienverkäufe durch Softbank belasten
Telekom und T-Mobile US schwachgestern, 12:06 Uhr · dpa-AFX
Telekom und T-Mobile US schwach