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APA ots news: Zaghafter Aufschwung nach ausgedehnter Rezession - Reformdruck steigt

Nationalbank veröffentlicht Prognose für Österreich 2025 bis  
2027 

Wien (APA-ots) - "Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt in Österreich  
auch 2025 
angespannt. Zu Jahresbeginn wurde zwar die Talsohle nach einer 2 ½ 
Jahre andauernden Rezession erreicht. Allerdings entfalten die US- 
Importzölle und deren Folgen erst in den kommenden Monaten ihre 
Wirkung. Darüber hinaus bremsen weiterhin strukturelle Schwächen und 
notwendige Konsolidierungsmaßnahmen im Inland die Erholung. Trotzdem 
können wir ihnen heute mitteilen, dass wir heuer mit einem zarten 
Plus beim Wirtschaftswachstum rechnen", erklärt der Gouverneur der 
Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, bei der 
Präsentation der Juni-Prognose der OeNB. Laut dieser wird die 
österreichische Wirtschaft 2025 um 0,2 Prozent wachsen. 

Für 2026 und 2027 wird mit einer weiteren Erholung und 
Wachstumsraten von 0,9 Prozent bzw. 1,1 Prozent gerechnet. Das 
Budgetdefizit bleibt über den gesamten Prognosehorizont - trotz 
Konsolidierung - über der Maastricht-Grenze von 3 Prozent des BIP. 
Die Inflation verharrt 2025 auf hohem Niveau bei 3,0 Prozent und 
sinkt erst 2026 spürbar auf 1,8 Prozent. Aufgrund der erratischen US- 
Zollpolitik ist diese Prognose allerdings mit hohen Risken behaftet. 

Zwtl.: Wirtschaft hat Talsohle erreicht und wird 2025 leicht wachsen 

Die österreichische Wirtschaft hat nach einer 2 ½ Jahre 
andauernden Rezession die Talsohle erreicht und zu Jahresbeginn 2025 
ein leichtes Wachstum verzeichnet. Die Industrieproduktion 
entwickelte sich zu Jahresbeginn überraschend positiv, die 
wichtigsten Vertrauensindikatoren haben sich in den vergangenen 
Monaten verbessert. Die OeNB erwartet in den kommenden Quartalen eine 
weiterhin schwache, aber positive Dynamik. Damit ergibt sich im 
Gesamtjahr 2025 ein geringfügiges Wirtschaftswachstum von +0,2 
Prozent. Gedämpft wird der kurzfristige Ausblick vor allem vom 
internationalen Umfeld, das weiterhin vor allem durch die US- 
Zollpolitik belastet wird. Gleichzeitig kämpft der 
Wirtschaftsstandort Österreich mit grundlegenden 
Wettbewerbsproblemen. Vor allem der Verlust an preislicher 
Wettbewerbsfähigkeit setzt den heimischen Unternehmen weiterhin zu. 

Auch der private Konsum bleibt schwach. Die hohe Sparquote - bis 
2027 deutlich über dem Niveau der Jahre 2012 bis 2019 - spiegelt das 
mangelnde Vertrauen der Haushalte in die wirtschaftliche Entwicklung 
wider. Die Konsolidierungsmaßnahmen der neuen Bundesregierung, 
darunter die Abschaffung des Klimabonus und Steuererhöhungen, wirken 
zusätzlich dämpfend auf die Konjunktur. 

Trotz der langen Rezession zeigt sich der Arbeitsmarkt bislang 
robust. Viele Unternehmen halten an ihren Beschäftigten fest - eine 
Reaktion auf die Erfahrungen mit dem Arbeitskräftemangel der 
vergangenen Jahre. Dennoch erwartet die OeNB 2025 einen geringen 
Anstieg der Arbeitslosigkeit. Erst mit dem langsamen Aufschwung wird 
sich die Lage ab 2027 wieder entspannen. 

Zwtl.: Inflation bleibt 2025 hoch - Entspannung erst 2026 

Die Inflation bleibt 2025 mit 3,0 Prozent auf dem Niveau des 
Vorjahres. Haupttreiber sind die anhaltend hohe 
Dienstleistungsinflation sowie gestiegene Energiepreise. Deren 
Anstieg ist die Folge der ausgelaufenen, staatlichen 
Entlastungsmaßnahmen - etwa der Strompreisbremse. Dieser Effekt wiegt 
schwerer als der jüngste Rückgang der Energierohstoffpreise (z. B. Öl 
). Erst 2026 entfalten diese ihre volle Wirkung auf die Inflation, 
die auf 1,8 Prozent sinkt, bevor sie 2027 wieder leicht auf 2,1 
Prozent ansteigt. Die Preis- und Gebührenerhöhungen im Zuge der 
fiskalischen Konsolidierung erhöhen die Inflation kaum. 

Zwtl.: Budgetdefizit trotz Konsolidierung über der Maastricht-Grenze 
von 3 Prozent 

Der Budgetsaldo verbessert sich 2025 um einen halben Prozentpunkt 
auf -4,2 Prozent des BIP. Dies geht vor allem auf 
Konsolidierungsmaßnahmen der neuen Regierung zurück. Dazu zählen 
unter anderem die Abschaffung des Klimabonus, Kürzungen bei 
Förderungen sowie Erhöhungen von Gebühren, Steuern und 
Sozialbeiträgen. Dieses Konsolidierungspaket sowie leicht verbesserte 
Wachstumsaussichten tragen dazu bei, dass der Budgetsaldo 2026 weiter 
auf -3,8 Prozent des BIP steigen dürfte. Für 2027 wird hingegen 
wieder eine leichte Verschlechterung prognostiziert - unter der 
Annahme, dass keine weiteren Konsolidierungsmaßnahmen beschlossen 
werden. 

Zwtl.: Zölle und geopolitische Risiken als Unsicherheitsfaktoren 

Die wirtschaftliche Prognose steht unter dem Eindruck erheblicher 
Unsicherheiten. Insbesondere der von den USA ausgelöste 
Handelskonflikt könnte die Lage weiter verschärfen. Sollten die US- 
Zölle im Sommer steigen, könnte das BIP-Wachstum um insgesamt 1 
Prozentpunkt schwächer ausfallen. Auch etwaige weitere 
Konsolidierungsmaßnahmen der Bundesregierung und geopolitische 
Spannungen - etwa in der Ukraine oder im Nahen Osten - belasten die 
Aussichten. 

Zwar besteht ein gewisses Aufwärtspotenzial - etwa durch eine 
stärker sinkende Sparquote der Haushalte -, doch überwiegen aus Sicht 
der OeNB die Abwärtsrisiken. Die wirtschaftliche Erholung bleibt 
damit fragil - und stark abhängig von der internationalen Lage. 

Die Pressekonferenz wird derzeit im Live-Stream übertragen. 

Sie finden die Prognose auf der Website der OeNB zum Nachlesen. 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Mag.a Marlies Schroeder, MiM 
   Telefon: (+43-1) 404 20-6900 
   E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at 
   Website: https://www.oenb.at 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom 

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER 
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** 

OTS0035    2025-06-06/10:06

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