Aktien New York

US-Leitindex Dow Jones weitet Verluste nach iranischem Gegenschlag aus

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: orhan akkurt/Shutterstock.com

Die US-Börsen haben am Freitag ihre frühen Verluste nach Bekanntwerden eines iranischen Gegenschlags gegen Israel ausgeweitet. Der New Yorker Leitindex Dow büßte zuletzt 1,92 Prozent auf 42.143 Punkte ein. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,16 Prozent auf 5.972 Zähler, und der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 verlor 1,34 Prozent auf 21.620 Zähler.

Die Börsen reagierten weltweit zwar besorgt, aber nicht panisch, fasste Sören Hettler, Leiter Anlagestrategie und Privatkunden der DZ Bank, die allgemeine Stimmung zusammen. Beunruhigend sei die Situation im Nahen Osten dennoch.

Es herrscht Verunsicherung, da eine weitere Eskalation auch für die Weltwirtschaft belastende Folgen hätte, wie Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank in Frankfurt sagte. Entsprechend sensibel reagieren nicht nur die Ölpreise, sondern auch die globalen Risikomärkte.

Israel hatte in der Nacht auf Freitag einen großangelegten Luftangriff auf den Iran gestartet. Vorrangige Ziele waren die Atomanlagen des Landes. Der Iran schwor daraufhin Vergeltung und sprach von einer "Kriegserklärung". Am Freitagabend europäischer Zeit hieß es dann, das Land habe mit Raketenangriffen gegen Israel begonnen.

Das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen für den Monat Juni fiel unterdessen deutlich besser als erwartet aus. Im aktuell geopolitisch unsicheren Umfeld hatte es jedoch keine positive Auswirkung auf die Anlegerstimmung.

Tesla dreht ins Plus - Regierung will Robotaxis deregulieren

Das Branchentableau spiegelte die angespannte geopolitische Situation wider: Die Verluste dominierten, während der Energiesektor wegen des sprunghaften Ölpreisanstiegs deutlich zulegte.

Unter den Einzelwerten rückten Tesla in den Fokus. Die Aktie des E-Autobauers sprang nach Verlusten im frühen Handel ins Plus und legte um 1,5 Prozent zu. Die US-Regierung will den Einsatz selbstfahrender Autos ohne Fahrersteuerung erleichtern, was Tesla und all jene in ihren Ambitionen unterstützen dürfte, die bald Robotaxis auf die US-Straßen bringen wollen.

Die Aktien von Adobe waren nach Quartalszahlen und Aussagen zur laufenden Geschäftsentwicklung unterdessen mit minus 5,2 Prozent Schlusslicht im Nasdaq 100. Trotz allgemein positiver Analystenkommentare besänftigte der Umsatzausblick die kritischen Investoren des Softwarekonzerns nicht. Diese blieben skeptisch und fragten sich, ob der Marktführer für Kreativsoftware KI-fokussierte Start-ups überflügeln könne, erklärte ein Börsianer.

Im Dow sackten unterdessen Visa um 5,4 Prozent ab. Anteile des Kreditkarten-Konkurrenten Mastercard büßten im S&P-100-Index 5,0 Prozent ein. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, prüfen einige große Handelskonzerne, darunter Walmart und Amazon, wie sie digitale Währungen mit stabilem Wert - sogenannte Stablecoins - ausgeben oder verwenden könnten, um die traditionellen Gebühren der kartenbasierten Systeme zu umgehen.

RH, die zeitweise um rund 25 Prozent hochgeschnellt waren, legten zuletzt noch um knapp 9 Prozent zu. Anleger reagierten erleichtert auf den beibehaltenen Ausblick des Luxusmöbel-Unternehmens. Vor der Bekanntgabe des Quartalsberichts hatte die Sorge vorgeherrscht, dass RH die Jahresziele wegen der US-Zölle und des schwachen US-Häusermarkts senken könnte.

onvista Premium-Artikel

Kolumne von Stefan Riße
Krieg in Nahost: Eine schnelle Erholung der Börsen wäre logischgestern, 14:30 Uhr · Acatis
Krieg in Nahost: Eine schnelle Erholung der Börsen wäre logisch
Analyse der US-Investmentbank
Morgan-Stanley-Studie zeigt unscheinbare KI-Profiteure12. Juni · onvista
Das Logo von Shake Shack an einem Gebäude.