EU-Dokument: Konzerne müssen Details zu russischen Gasverträgen offenlegen

Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission will einem Dokument zufolge Unternehmen dazu zwingen, Details zu ihren Gaslieferverträgen mit Russland vorzulegen.
Dies ging am Freitag aus internen Unterlagen der Brüsseler Behörde hervor, in die die Nachrichtenagentur Reuters Einblick hatte. Der Vorstoß ist Teil der Bemühungen der EU-Kommission, bis Ende 2027 russische Gaslieferungen in die EU zu stoppen. Neue Verträge sollen bereits spätestens Ende dieses Jahres nicht mehr unterzeichnet werden dürfen. Die EU-Kommission will die Vorschläge, die auch noch geändert werden könnten, am 17. Juni veröffentlichen. Ein Sprecher der EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab.
Aus einer Analyse der Kommission ging hervor, dass die Wettbewerbshüter in Brüssel von betroffenen Unternehmen eine Reihe von Angaben verlangen wollen. Dazu gehörten die Dauer der Verträge, die Mengen pro Jahr, Ziele und Laufzeiten. Gasimporteure müssten die Herkunft ihrer Gasbezüge angeben, um nachzuweisen, dass es sich nicht um russisches Gas handelt. Ab 1. Januar 2026 dürften Betreiber von LNG-Terminals in der EU russischen Kunden keine Dienste mehr leisten. Die Deadline für den LNG-Umschlag aus kurzfristigen Gaslieferverträgen ende am 17. Juni 2026, die für langfristige Verträge am 31. Dezember 2027.
Vom Leipziger Gaskonzern VNG war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der Düsseldorfer Gasriese Uniper stellte klar: "Wir haben keinerlei vertragliche Lieferbeziehungen mehr mit russischen Unternehmen, weder Pipeline-Verträge noch LNG-Verträge. Daher sind wir bei diesem Thema auch nicht im Austausch mit der Kommission und stellen folglich auch keine Informationen zur Verfügung."
(Bericht von Kate Abnett, bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)