Rückgang um ein Fünftel

Gesunkene Ölpreise drücken Gewinn von OMV

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Ein Öltanker ist aus der Luft zu sehen.
Quelle: Adobe.com/MAGNIFIER

(Reuters) - Gesunkene Ölpreise haben den Gewinn des österreichischen Energiekonzerns OMV im zweiten Quartal belastet.

Das um Lagereffekte bereinigte operative Ergebnis (CCS Ebit) sank um 16 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro, wie der teilstaatliche Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Nettogewinn (CCS Überschuss) fiel um 19 Prozent auf 385 Millionen Euro. Damit traf das Unternehmen in etwa die Erwartungen von Analysten. Als Hauptgründe für den Rückgang nannte OMV geringere Beiträge aus dem Energiegeschäft sowie der Raffinerie-Sparte. Ein höheres Ergebnis im Chemiegeschäft habe dies teilweise ausgeglichen, hieß es weiter.

Vorstandschef Alfred Stern zeigte sich dennoch zufrieden: "OMV blieb auch im zweiten Quartal hochprofitabel – alle drei Geschäftsbereiche trugen mit positiven Ergebnissen zum Konzernergebnis bei". Trotz eines herausfordernden Marktumfelds sei OMV finanziell gut aufgestellt, um die "Strategie 2030" weiter umzusetzen. Mit dieser will sich der Konzern bis 2050 von fossilen Rohstoffen lösen und zu einem Anbieter nachhaltiger Kraftstoffe und Chemikalien werden.

Negative Markteffekte und weniger Ölförderung

Im größten Geschäftsbereich Energy brach das CCS Ebit um 24 Prozent auf 879 Millionen Euro ein. Grund dafür waren vor allem negative Markteffekte. So sank der vom Konzern durchschnittlich erzielte Ölpreis im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 66 Dollar je Barrel. Zudem ging die Förderung von Öl und Gas um zehn Prozent auf 304.000 Barrel Öläquivalent pro Tag zurück, was OMV hauptsächlich auf den Verkauf einer Beteiligung in Malaysia sowie auf natürliche Förderrückgänge zurückführte. Die erzielten Erdgaspreise stiegen hingegen.

Zulegen konnte die OMV dagegen in ihrer Chemiesparte. Dort stieg das CCS Ebit um 76 Prozent auf 200 Millionen Euro. Dies sei vor allem auf einen höheren Beitrag der Petrochemietochter Borealis zurückzuführen, der sich zum Großteil aus Effekten einer Umgliederung ergebe. Nach langen Verhandlungen hatten sich OMV und der Großaktionär Adnoc aus Abu Dhabi im Frühjahr auf die Fusion ihrer Petrochemietöchter Borealis und Borouge geeinigt. Der neue Konzern mit dem Namen Borouge Group International soll mit einem Wert von 60 Milliarden Dollar zum viertgrößten Petrochemiekonzern der Welt aufsteigen. Der Hauptsitz ist in Wien geplant, die Börsennotierung in Abu Dhabi.

"Die Aktivitäten zur Gründung von Borouge Group International laufen planmäßig, den Abschluss der Transaktion erwarten wir im ersten Quartal 2026", sagte Stern.

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