Devisen: Euro klettert zum US-Dollar auf höchsten Stand seit 2021

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag die Marke von 1,17 US-Dollar übersprungen und so den höchsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren erreicht. Im Handelsverlauf kostete die Gemeinschaftswährung zeitweise 1,1744 Dollar. So hoch hatte der Kurs zuletzt im September 2021 gestanden.

Am Nachmittag notierte der Euro etwas tiefer bei 1,1714 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1695 (Mittwoch: 1,1598) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8551 (0,8622) Euro.

Erneut profitierte der Euro von einer Dollar-Schwäche. Am Devisenmarkt hat sich die Spekulation verstärkt, dass die US-Notenbank den Leitzins früher senken könnte als bisher erwartet. Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen stand der Dollar im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen unter Druck.

Am Markt wurde insbesondere auf einen Bericht des "Wall Street Journal" zur Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell verwiesen. Demnach könnte US-Präsident Donald Trump bereits im September oder Oktober über die Nachfolge entscheiden, obwohl Powell noch bis Mai im Amt ist. Diese ungewöhnlich frühe Ernennung könnte einen Schatten-Fed-Vorsitzenden schaffen.

Trump hatte Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und vehement eine Zinssenkung gefordert. Der Bericht über die Nachfolgeregelung hat am Markt die Erwartungen verstärkt, dass die Zinsen in den USA früher als bisher gedacht sinken könnten.

Wenig Einfluss auf das Kursgeschehen hatten derweil US-Konjunkturdaten, die gemischt ausfielen. So war die Wirtschaft zwar schwächer in das Jahr gestartet als bisher bekannt. Im Mai aber zogen die Aufträge für langlebige Güter deutlich stärker an als erwartet. Allerdings wurden die Daten durch die schwankungsanfälligen Flugzeugaufträge verzerrt, die diesmal in die Höhe geschnellt waren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8535 (0,8526) britische Pfund, 168,92 (169,07) japanische Yen und 0,9379 (0,9361) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.314 Dollar. Das waren etwa 16 Dollar weniger als am Vortag./la/jha/

onvista Premium-Artikel

US-Währung unter Druck
Nach Jahreshoch: Warum der Euro noch bis auf 1,25 Dollar klettern könntegestern, 16:00 Uhr · onvista
Nach Jahreshoch: Warum der Euro noch bis auf 1,25 Dollar klettern könnte
Home Depot & Co. unter Druck
Schwache Konsumaktien sind Warnzeichen für den ganzen Markt25. Juni · The Market
In einem Supermarkt in den USA.
Chartzeit Eilmeldung
Fiserv – Kurstreiber zünden neues Momentum24. Juni · onvista
Fiserv – Kurstreiber zünden neues Momentum