Japanischer Autobauer

Abschreibung auf Nissan-Beteiligung kostet Renault Milliarden

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die anhaltenden Schwierigkeiten beim japanischen Autobauer Nissan kosten den französischen Partner Renault Milliarden.

Renault kündigte am Dienstag an, den Wert der Beteiligung abzuschreiben. Deswegen werde für die erste Jahreshälfte ein außerordentlicher Verlust in Höhe von 9,5 Milliarden Euro verbucht. Auswirkungen auf die Prognose für das Gesamtjahr habe der Schritt nicht. Zudem solle sich an der Zusammenarbeit der beiden Autobauer nichts ändern, gemeinsame Projekte würden beibehalten.

Die Abschreibung gilt als weiterer Beleg dafür, dass sich die Verbindung der seit zwei Jahrzehnten währenden Partnerschaft allmählich lockert. Renault hat zuletzt seinen Anteil an dem japanischen Autokonzern schrittweise reduziert und konzentriert sich verstärkt auf die Zusammenarbeit in konkreten Produktionsprojekten.

Derzeit halten die Franzosen noch 35,7 Prozent an Nissan, davon 17,05 Prozent direkt und den Rest über eine Stiftung. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Nissan-Aktie fast zwei Fünftel an Wert verloren. Derzeit notieren die Papiere bei 341,8 Yen. Als Renault 2002 seinen Anteil an Nissan erhöht hatte, wurden die Papiere noch mit jeweils 400 Yen bewertet.

Nissan steckt derzeit in einer tiefen Krise, die 2018 mit dem Abgang und der Inhaftierung des ehemaligen Firmenchefs Carlos Ghosn begonnen hat. Das Unternehmen leidet stärker als andere Autobauer unter dem Wechsel zur Elektromobilität. Der Umsatz geht zurück, die Fahrzeugflotte altert. Im Geschäftsjahr 2024/2025, das im März zu Ende gegangen war, verbuchte der japanische Hersteller einen Milliardenverlust.

Einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr blieb Nissan schuldig. Um sich kurzfristig Liquidität zu sichern, bat das Unternehmen erst kürzlich Zulieferer um Zahlungsaufschub, wie Reuters am Montag berichtet hatte.

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