Großbank JPMorgan gibt sich optimistisch

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(Reuters) - Die US-Großbank JPMorgan Chase steckt die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump weg und sieht dessen Steuerreform nicht nur positiv.

Nach Zuwächsen im Investment-Banking und im Handelsgeschäft hat sie ihre Prognose für den Nettozinsertrag am Dienstag angehoben. Zwar verzeichnete das Institut im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch - Grund dafür war aber ein einmaliger Buchgewinn im Vorjahr. Bereinigt um diesen Sondereffekt lief es bei dem Institut rund. Auch Konkurrent BNY verzeichnete Zuwächse.

"Die US-Wirtschaft blieb im Quartal widerstandsfähig", bilanzierte JPMorgan-Konzernchef Jamie Dimon: "Die Finalisierung der Steuerreform und mögliche Deregulierungen wirken sich positiv auf die wirtschaftlichen Aussichten aus." Doch das Geldhaus sieht die Folgen der von Trump verordneten Steuerreform nicht nur positiv - der durch sie voraussichtlich rasant anwachsende Schuldenberg berge Risiken, mahnte Dimon. Dies gelte auch für Zölle und Unsicherheiten um die Handelspolitik.

Doch zunächst einmal profitierte das Geldhaus aber. Die Marktaktivität nahm deutlich zu. Anleger nutzten Chancen und sicherten Risiken ab, die sich aus der sich immer wieder ändernden US-Zollpolitik ergaben. Die Turbulenzen trieben die Handelseinnahmen von JPMorgan um 15 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar in die Höhe. Sowohl das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren als auch das mit Aktien legte dabei zu.

Die Einnahmen im Investmentbanking nahmen dabei um sieben Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu - mehr Börsengänge und Übernahmen ließen hier die Kassen klingeln. Unter dem Strich sank der Gewinn aber wegen eines knapp acht Milliarden Dollar schweren Sondereffekts aus dem Vorjahr, der die Gewinne damals getrieben hatte, auf 14,99 (Vorjahr: 18,15) Milliarden Dollar. Die Aktien legten vorbörslich leicht zu.

Auch beim Konkurrenten Bank of New York Mellon ging es bergauf. Hier kletterte der Gewinn auf 1,39 Milliarden Dollar nach 1,14 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Bergab ging es dagegen mit Wells-Fargo-Aktien. Zwar konnte die Großbank ihre Risikovorsorge senken, doch kürzte sie zugleich eines ihrer Jahresziele.

(Bericht von Niket Nishant und Manya Saini. Bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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