Kehrtwende im Epstein-Fall - Trump will Akten doch veröffentlichen lassen

Reuters · Uhr
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Washington (Reuters) - Nach massivem öffentlichem Druck auch aus den eigenen Reihen will US-Präsident Donald Trump nun doch Akten im Zusammenhang mit dem Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlichen lassen.

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social, er habe Justizministerin Pam Bondi gebeten, die Entsiegelung von Zeugenaussagen zu beantragen. Bondi teilte mit, dies könne am Freitag geschehen. Für zusätzliche Aufregung sorgte in dem Zusammenhang ein Bericht des "Wall Street Journal", in dem über einen angeblichen Glückwunschbrief an Epstein mit anzüglichem Inhalt und Donald Trump als Unterzeichner berichtet wird. Trump erklärte, der Brief sei gefälscht, und drohte mit Klage.

Der Umgang der Regierung mit den Epstein-Dokumenten setzt Trump zunehmend unter Druck. Eine Veröffentlichung der Akten hatten vor allem Demokraten gefordert, doch inzwischen sorgt der Fall auch für Risse in Trumps Lager. Selbst unter Anhängern der Republikaner glauben einer Umfrage zufolge 62 Prozent, dass die Regierung bewusst Informationen zurückhält.

Epstein war ein wohlhabender Finanzier, der wegen Sexhandels mit Minderjährigen angeklagt war, als er 2019 in Haft starb. Er hatte sich nicht schuldig erklärt. Trump kannte Epstein privat. Zunächst hatte die Justiz die Veröffentlichung der Akten angekündigt, zu denen angeblich auch eine Kundenliste Epsteins gehören sollte. Kürzlich wurde die Zusage aber zurückgenommen, was einige Anhänger Trumps wütend machte.

"PRÄSIDENT TRUMP WIRD MR. MURDOCH VERKLAGEN"

Das "WSJ" berichtete über eine Notiz aus dem Jahr 2003 - drei Jahre bevor die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Epstein aufkamen. Sie enthalte einige maschinengeschriebene Zeilen, die von einer per Hand gemalten Silhouette einer nackten Frau umrahmt seien. Der Brief schließe mit: "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein." Trump drohte dem "WSJ" und dem Chef des Verlagshauses News Corp, Rupert Murdoch, persönlich umgehend mit Klage: "Präsident Trump wird das 'Wall Street Journal', News Corp und Mr. Murdoch in Kürze verklagen", schrieb Trump.

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Echtheit des Briefes nicht überprüfen. Vom Weißen Haus, News Corp und Murdoch waren zunächst keine Stellungnahmen zu bekommen. Das "WSJ" und der Mutterkonzern Dow Jones wollten sich nicht äußern.

(Bericht von Jasper Ward, Ismail Shakil und Jarrett Renshaw; geschrieben von Elke Ahlswede; redigiert von Christian Rüttger.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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