Beiersdorf streicht Prognose zusammen - Aktie im Sinkflug

Reuters · Uhr
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Düsseldorf (Reuters) - Der über Jahre erfolgsverwöhnte Konsumgüterhersteller Beiersdorf hat im zweiten Quartal Federn gelassen und kappt seine Jahresprognose.

"Der weltweite Hautpflegemarkt verzeichnete (...) insbesondere im zweiten Quartal und auch im Juli 2025 ein schwächeres Wachstum als erwartet", sagte Konzernchef Vincent Warnery am Mittwoch. Vor allem die Kernmarke Nivea litt unter der Konsumschwäche etwa in Westeuropa. Er sprach von einer enttäuschenden Entwicklung, die unter den Erwartungen des Vorstands liege. Der Dax-Konzern rechnet nun im Gesamtjahr 2025 mit einem organischen Umsatzwachstum im Geschäft rund um Nivea von drei bis vier (bislang: vier bis sechs) Prozent und im Konzern von etwa drei (ebenfalls vier bis sechs) Prozent. Konkurrent Henkel hatte im Konzern unter anderem ein bereinigtes Umsatzwachstum zwischen 1,5 Prozent und 3,5 Prozent angekündigt. Die Düsseldorfer legen am Donnerstag Zahlen vor.

Bei der Ebit-Umsatzrendite ohne Sondereffekte werde im Geschäft mit Hautpflegemitteln für 2025 ein Anstieg um 20 (bislang: 50) Basispunkte über dem Vorjahresniveau erwartet. Auch dieser Wert liege unter der Kapitalmarkterwartung. Die bisherigen Prognosen für den Konzern "leicht über Vorjahr" und für den Unternehmensbereich tesa "etwa 16 Prozent" wurden indes bestätigt. "Das Ausmaß der Wachstumszielsenkung für den Bereich Consumer fiel höher aus als vom Kapitalmarkt erwartet", erklärten Analysten der DZ Bank. "Die Ungewissheit darüber, wie schnell sich der globale Hautpflegemassenmarkt erholen wird, dürfte die Investorenstimmung belasten." Die Aktien des Dax-Konzerns rutschten am Vormittag um knapp 13 Prozent ab.

Der weltweite Hautpflegemarkt sei vor allem im zweiten Quartal und auch im Juli 2025 schwächer gewachsen als erwartet, begründete Beiersdorf die Prognosesenkung. In Anbetracht der starken Innovationspipeline für die zweite Jahreshälfte erwartet Beiersdorf aber eine Verbesserung für den Rest des Jahres, betonte Warnery. "Der Vorstand hat entschieden, die geplanten Investitionen in den Unternehmensbereich Consumer weiter umzusetzen, um den Erfolg der Produkteinführungen sicherzustellen", hieß es.

Beiersdorf teilte zudem mit, im zweiten Quartal sei der Umsatz im Bereich Consumer mit dem Nivea-Geschäft organisch um 1,5 Prozent gewachsen. Die lange kriselnde Luxusmarke La Prairie habe dabei ihre Umsatzverluste eingrenzen können. Im zweiten Quartal gab der Umsatz nur noch um 1,5 Prozent nach, im Vorquartal waren es noch 17,5 Prozent gewesen. Im wichtigen chinesischen Markt schaffte La Prairie sogar die Trendwende - hier stieg der Umsatz im Quartal um drei Prozent. Doch im US-Geschäft könnten die angedrohten hohen US-Zölle gegen die Schweiz La Prairie treffen - die Beiersdorf-Tochter hat dort ihren Hauptsitz. Beiersdorf habe indes vorgesorgt und die Lager in den USA aufgefüllt, sagte Finanzchefin Astrid Hermann.

(Bericht von Ralf Bode und Matthias Inverardi; redigiert von Myria Mildenberger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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