Positives Konjunktursignal: Lkw-Verkehr auf Autobahnen zieht kräftig an

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Berlin (Reuters) - Der als früher Signalgeber für den Konjunkturverlauf geltende Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen ist im Juli so kräftig gestiegen wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr.

Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen nahm um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu, wie das Statistische Bundesamt und das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) am Freitag mitteilten. Damit endete eine Negativserie von drei Rückgängen in Folge. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legte die Fahrleistung ebenfalls zu, und zwar um 1,1 Prozent.

Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen. "Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere der Industrieproduktion", erläuterten die Statistiker. Da die Lkw-Maut-Fahrleistungsdaten etwa einen Monat früher verfügbar sind als die zur Produktion, gelten sie als ein Vorbote für den Konjunkturverlauf.

Der deutliche Anstieg zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ist deshalb ein Hoffnungssignal. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe schrumpfte im Juni um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Sie fiel damit auf das niedrigste Niveau seit den Anfängen der Corona-Pandemie vor gut fünf Jahren zurück. Die sinkende Produktion im Juni ist vor allem auf die Rückgänge im Maschinenbau (-5,3 Prozent zum Vormonat), in der Pharmaindustrie (-11,0 Prozent) und in der Nahrungsmittelindustrie (-6,3 Prozent) zurückzuführen. Dagegen wuchs die Energieerzeugung um 3,1 Prozent, während die Bauproduktion um 0,7 Prozent zulegte.

Europas größte Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft, nachdem es in den ersten drei Monaten des Jahres noch zu einem Wachstum von 0,3 Prozent gereicht hatte. Ein Grund für das schlechte Abschneiden sind die Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump, die deutsche Waren beim wichtigsten Handelspartner USA verteuern.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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