Schweizer Regierung trifft Pharmaunternehmen für Zolldiskussionen

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Zürich (Reuters) - Die Schweizer Regierung wird sich in ihrem Bemühen um eine Senkung der hohen US-Zölle laut informierten Kreisen im Laufe dieser Woche mit Vertretern der Pharmaindustrie des Landes treffen.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider werden sich mit Führungskräften von Roche und Novartis treffen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gespräche könnten darauf abzielen, Arzneimittelhersteller zu mehr Investitionen in den USA zu ermutigen, erklärte eine der Personen. Auch andere Pharmaunternehmen könnten an den Gesprächen teilnehmen.

Seit vergangenem Donnerstag gilt auf zahlreiche Schweizer Waren ein US-Importzoll von 39 Prozent. Es ist einer der höchsten Aufschläge für Einfuhren aus einem bestimmten Land, den Präsident Donald Trump verhängt hat. Als Hauptgrund für die Maßnahme gilt das hohe US-Handelsbilanzdefizit gegenüber der Alpenrepublik, an dem die Pharmabranche als größter Exporteur des Landes maßgeblichen Anteil hat.

"Es findet regelmäßig ein Meinungsaustausch zwischen den beiden betroffenen Bundesämtern, dem Wirtschafts- und dem Innenministerium, und den Pharmaunternehmen statt", sagte ein Sprecher von Baume-Schneider. "Solche Kontakte finden auch in der gegenwärtigen Situation statt", fügte der Sprecher hinzu, ohne auf Details einzugehen. Roche und Novartis antworteten nicht auf eine Anfrage, ob vonseiten der Regierung um ein Treffen ersucht wurde.

Pharmazeutika sind derzeit vom US-Einfuhrzoll ausgenommen. Doch Trump droht der Branche im Kräftemessen um niedrigere Medikamentenpreise mit der schrittweisen Einführung von Zöllen von bis zu 250 Prozent. Bereits im April hatte die US-Regierung eine sogenannte Section-232-Handelsuntersuchung eingeleitet - eine Bestimmung im US-Recht, die es dem Präsidenten erlaubt, Maßnahmen wegen der Bedrohung der nationalen Sicherheit zu erheben -, deren Ergebnis in den nächsten Wochen erwartet wird.

Schweizer Unternehmen haben bereits zugesichert, ihre Investitionen in den Vereinigten Staaten zu erhöhen. So wollen etwa alleine Roche und Novartis in den nächsten Jahren 50 Milliarden Dollar beziehungsweise 23 Milliarden Dollar in den Ausbau ihrer US-Aktivitäten investieren und Zehntausende Arbeitsplätze schaffen.

(Bericht von John Revill und Paul Arnold; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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