Zinssenkung

Australische Notenbank senkt Leitzins auf Zweijahrestief

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Michael Leslie/Shutterstock.com

Die australische Notenbank hat ihren Leitzins auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gesenkt.

Er werde von 3,85 auf 3,60 Prozent zurückgenommen, gaben die Währungshüter am Dienstag bekannt.

Sie begründeten den Schritt mit einer nachlassenden Inflation und einem schwächeren Arbeitsmarkt. Zugleich äußerte sich die Reserve Bank of Australia (RBA) nach ihrer zweitägigen Sitzung jedoch zurückhaltend zu weiteren Zinssenkungen. Die Entscheidung fiel diesmal einstimmig. Im Juli hatte es bei der Zinsentscheidung noch eine seltene Uneinigkeit im Führungsgremium gegeben. Der australische Dollar notierte nach der Entscheidung kaum verändert bei 0,6508 US-Dollar.

Die Finanzmärkte hatten eine Zinssenkung vollständig eingepreist. Im Juli waren sie noch auf dem falschen Fuß erwischt worden: Die Notenbank hielt die Zinsen stabil. Seitdem hatten neue Daten den Weg für eine Lockerung der Geldpolitik geebnet. Die Inflationsrate sank im zweiten Quartal auf 2,1 Prozent. Die Kerninflation - bei der die schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden - erreichte mit 2,7 Prozent ein Dreijahrestief. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote von 4,1 auf 4,3 Prozent.

"Angesichts der weiter sinkenden Kerninflation in Richtung der Mitte des Zielkorridors von zwei bis drei Prozent und der wie erwartet leichten Abschwächung am Arbeitsmarkt hielt der Vorstand eine weitere Lockerung der Geldpolitik für angemessen", begründete die Notenbank ihre Entscheidung. Experten rechnen mit weiteren Schritten.

Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, was die Argumente für Zinssenkungen stärkt

Ökonom Harry Murphy Cruise von Oxford Economics Australia

Niedrigere Zinsen können etwa Investitionen anregen, was wiederum die Nachfrage nach Beschäftigten ankurbeln könnte. Viele Experten erwarten noch eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr, möglicherweise im November. An den Finanzmärkten wird eine Zinssenkung im September mit einer Wahrscheinlichkeit von 34 Prozent bewertet, ein Schritt im November gilt jedoch als nahezu ausgemacht.

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