BioNtech: Produktionskapazitäten für möglichen Corona-Impfstoff werden massiv ausgebaut – Anleger greifen zu

onvista · Uhr

BioNtech ist einer der Top-Kandidaten wenn es um einen potenziellen Corona-Impfstoff geht. Dementsprechend bereitet das Unternehmen sich bereits auf einen Erfolg vor und weitet seine Produktionskapazitäten massiv aus. Das Mainzer Biotechunternehmen übernimmt in diesem Zuge vom Schweizer Pharmariesen Novartis eine Produktionsanlage im hessischen Marburg zur Herstellung seines potenziellen Impfstoffes.

Mit der Anlage könne BioNTech bei vollem Betrieb seine Produktionskapazitäten um bis zu 750 Millionen Dosen pro Jahr oder mehr als 60 Millionen Dosen pro Monat erweitern, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Anlage soll eine der größten Produktionsstätten in Europa für Boten-RNA (mRNA) werden, auf der der Impfstoff von BioNTech basiert. Das Geschäft soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Die Anleger heißen diesen Schritt gut und greifen bei der Aktie zu. Im heutigen Handel notieren die BioNtech-Papiere über 4 Prozent im Plus. Damit setzen sie den Anfang des Monats gestarteten positiven Trend fort, vom bisherigen Allzeithoch bei etwa 88 Euro sind sie jedoch noch ein gutes Stück entfernt.

BioNtech ist mit Pfizer der vielversprechendste Impfstofflieferant

BioNTech und sein US-Partner Pfizer zählen zum Kreis der führenden Firmen im Rennen um einen Corona-Impfstoff. Bei erfolgreichen Studienergebnissen planen die beiden Unternehmen, bereits im Oktober die Zulassung zu beantragen. Bis Ende 2020 könnten dann weltweit bis zu 100 Millionen Einheiten des Impfstoffs und bis Ende 2021 rund 1,3 Milliarden hergestellt werden, hatte BioNTech bislang geplant. Die Firma hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, im Rahmen des Sonderprogramms des Bundesforschungsministeriums bis zu 375 Millionen Euro zu erhalten, um ihr Impfstoffprojekt voranzutreiben.

Coronavirus: Bill Gates ist optimistisch - Microsoft-Gründer sieht Anfang 2021 Durchbruch in der Impfstoff-Forschung

Die Produktionsstätte in Marburg ist Teil der bekannten Behringwerke, die 1904 vom Nobelpreisträger Emil von Behring errichtet wurden. BioNTech übernimmt dort ein Produktionsgebäude mit rund 300 Mitarbeitern von Novartis, die dort unter anderem schon Impfstoffe hergestellt haben.

„Dieser Zukauf unterstreicht Biontechs Engagement, die Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern, um nach Marktzulassung eine weltweite Versorgung mit einem potenziellen Impfstoff zu ermöglichen“, sagte Finanzvorstand Sierk Poetting, der auch das operative Geschäft verantwortet. „Wir arbeiten eng mit Novartis zusammen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.“ Nach Abschluss des Deals solle dort eine schnelle Umstellung auf die Produktion des Corona-Impfstoffes erfolgen. Sie soll im ersten Halbjahr 2021 starten.

Langfristige Nutzung geplant

BioNTech will die Produktionsstätte künftig auch für die Herstellung weiterer Therapeutika und Impfstoffkandidaten nutzen, um seine Entwicklung von Arzneien zur Behandlung von Krebserkrankungen und Infektionskrankheiten voranzutreiben. Der Corona-Impfstoff soll dort für den weltweiten Markt, einschließlich China, wo BioNTech mit Fosun Pharma zusammenarbeitet, hergestellt werden. BioNTech hat bereits zwei zertifizierte Produktionsstätten, die derzeit Covid-19-Impfstoffkandidaten für klinische Studien herstellen, dazu kommen vier Stätten von Pfizer in den USA und Europa.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Karol Ciesluk / Shutterstock.com

– Anzeige –

Die Trading-Flatrate für 2,99 €/Monat. Unbegrenzt alle Aktien und ETFs handeln. Über 1.300 ETFs als Sparplan verfügbar – dauerhaft und kostenlos.

Neueste exklusive Artikel