Bitcoin: Durchmarsch bis aufs Allzeithoch oder Korrektur? – So könnte es jetzt weitergehen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die bemerkenswerte Dynamik des Bitcoin-Kurses hält weiterhin an. Am gestrigen Montag wurde mit einem Kurs von knapp 16.900 Dollar ein weiteres Jahreshoch erreicht. Zwischenzeitliche Schwächeanfälle im Bereich von 15.500 und 16.400 Dollar haben den weiteren Aufstieg nur kurz gebremst.

Auf charttechnischer Ebene wurde der Durchbruch bei der Marke von 13.800 Dollar bereits vorab von den meisten Experten als maßgeblicher Treiber für weitere Kursgewinne angesehen, da dieses Hoch aus dem Sommer 2019 noch einen der wenigen signifikanten Widerstände dargestellt hat. Oberhalb dieser Preismarke hat der Bitcoin-Kurs sich in seiner Historie vorher nur wenige Wochen bis Tage aufgehalten. Der Höhepunkt des extremen Preisanstiegs im Winter 2017, in dem Bitcoin sein bisheriges Allzeithoch bei knapp 20.000 Dollar erreicht hatte, hat sich innerhalb eines Zeitraums von nur etwa zwei bis drei Wochen abgespielt.

Daher gibt es oberhalb dieser Preisebenen außer der Marke von 16.400 – 16.500 Dollar im Grunde keine charttechnischen Orientierungspunkte für den Kurs. Das heißt zum einen, dass der Weg nach oben komplett offen ist, zum anderen aber bedeutet das fürs Erste auch keine charttechnischen Unterstützungszonen oberhalb dieser Marken – mögliche Korrekturen könnten also genau wie der momentane Anstieg ebenfalls heftig ausfallen.

Auch in einem Bitcoin-Bullenmarkt sind Korrekturen extrem

Es ist wichtig sich diesen Umstand deutlich zu machen, auch wenn die fundamentale Lage für Bitcoin stark dafür spricht, dass die Kryptowährung und der gesamte Sektor dahinter sich in einen neuen Zyklus des preislichen Aufschwungs begeben hat. Denn selbst innerhalb eines Bullenmarktes sind Korrekturen von – 20 oder – 30 Prozent bei Bitcoin nichts besonderes. Wenn man sich die vergangene Preisentwicklung anschaut, kann man das klar erkennen.

Im Monatswechsel von Juni zu Juli 2017 hat Bitcoin – obwohl bereits in einem Bullenmarkt – eine Korrektur von 20 Prozent hingelegt (von etwa 2400 auf 1900 Dollar). Von Anfang bis Mitte September war es eine Korrektur von knapp 35 Prozent (von etwa 4800 auf 3100 Dollar). Im November 2017 kam eine Korrektur von 23 Prozent (von etwa 7500 auf 5800 Dollar). Und das sind nicht alle Beispiele aus dieser Zeit. Insgesamt gab es im Jahr 2017 neun herbe Korrekturen im zweistelligen Prozentbereich. Dennoch ist der Preis bis zum Ende des Zyklus auf knapp 20.000 Dollar gestiegen.

Was soll man jetzt daraus mitnehmen?

Zunächst das Positive: Die Lage für Bitcoin sieht langfristig sehr gut aus. Die Adaption schreitet ungebremst weiter voran (Stichwort Paypal-Integration), in der westlichen Welt und in Teilen Asiens etabliert Bitcoin sich langsam aber sicher als ernsthaftes Investmentvehikel mit der primären Funktion des Wertspeichers – viele Experten adeln Bitcoin als technologisches Upgrade zu Gold. In Afrika und Südamerika entfaltet Bitcoin sich zudem als sinnvolle Alternativwährung, da die jeweiligen Landeswährungen  teilweise unter extremer Inflation leiden und Händler wie Privatleute auch auf Bitcoin ausweichen. Zudem fließt bereits institutionelles Geld in das Asset, wie die jüngsten Investments von Square, Microstrategy und weiteren Unternehmen zeigen. Der Grayscale Bitcoin Trust, der größte auf Kryptowährungen spezialisierte Fonds der Welt, hat zudem mit der gehaltenen Menge von nun 500.000 Bitcoin einen neuen Rekord errreicht.

Die Chancen stehen also gut, dass Bitcoin in den nächsten längeren Bullenzyklus eingetreten ist. Für bereits investierte Anleger heißt das vor allem, dass man sich von den oben beschriebenen, sehr wahrscheinlichen Korrekturen nicht schocken lassen darf. Ein möglicher Kurssturz von 30 Prozent heißt nicht, dass der langfristig positive Trend gebrochen ist, sondern gehört zu der Entwicklung des Assets in seinem jetzigen Stadium immer noch dazu. Denn mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 300 Milliarden Dollar ist Bitcoin immer noch ein Fliegengewicht auf der globalen Finanzbühne. Es gibt mit Apple, Amazon, Microsoft und Co einige Einzelunternehmen, die das Vierfache wert sind. Gold nimmt mit einer Marktkapitalisierung von etwa 11 Billionen Dollar die 36-fache Menge ein. Dennoch hat Bitcoin aufgrund seiner Konzeption als Makro-Asset den Anspruch, sich mit diesen Werten zu vergleichen.

Und kurzfristig?

Auf ganz kurzfristiger Ebene ist eine Preisentwicklung schwer bis unmöglich zu schätzen. Aufgrund der enorm starken Entwicklung ist eine Korrektur jederzeit zu erwarten, denn Gewinnmitnahmen sind bei einem Plus von fast 50 Prozent auf Monatssicht einfach sehr wahrscheinlich.

Spätestens beim Erreichen des Allzeithochs von knapp 20.000 Dollar ist eine Korrektur jedoch überfällig, denn dann sind sogar diejenigen wieder über Wasser, die das Pech hatten zum Peak Ende 2017 zu kaufen. Wer also nach einer Einstiegsgelegenheit sucht, kann sich diese Szenarien zu Rate ziehen.

Sollte jedoch diese Hürde ebenfalls irgendwann nachhaltig überwunden werden, dann ist das Potenzial erneut groß. Laut Mike McGlone, einem leitenden Rohstoffanalysten bei Bloomberg Intelligence, ist das Überwinden der 20.000-Dollar-Marke der Knackpunkt für weitere Kurszuwächse. Danach stellt er das Ziel einer Marktkapitalisierung von einer Billionen Dollar in Aussicht. Das würde den Preis pro Coin bei 50.000 Dollar ansetzen.

Quelle: Twitter


Von Alexander Mayer

Titelfoto: REDPIXEL.PL / Shutterstock.com

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