Daimler: Ankündigung wirkt immer noch nach – Analyst lobt die Pläne als „historischen Schritt“ – Neubewertung in Aussicht?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem Daimler am Mittwoch mit einem weiteren Paukenschlag die Umstrukturierung des Konzerns neu angekündigt hat, greifen die Anleger weiter nach der Aktie. Im gestrigen Handel waren die Aktien deshalb nachmittags schon mächtig angesprungen und letztlich fast neun Prozent höher aus dem Handel gegangen. Heute ging es nun weiter bergauf um 1,2 Prozent, womit sie im Dax nach Bayer der beste Indexwert waren. Über 65 Euro stehend festigten sie ihr höchstes Niveau seit Mai 2018.

„Historischer Schritt“

Analysten zogen nun ein positives Fazit. Die Investmentbank Oddo BHF stufte die Aktie wegen der Pläne von „Neutral“ auf „Outperform“ hoch mit einem auf 80 Euro erhöhten Kursziel. Analyst Michael Foundoukidis sprach in seiner Studie von einem historischen Schritt, vor dem er den „Hut ziehe“. Der Schritt mache den Autobauer agiler und lasse auf eine Neubewertung der Daimler-Aktien hoffen, indem der Abschlag für den Konzern als Konglomerat sinken dürfte. Eine Abspaltung der Truck-Sparte sei die mit Abstand beste Wahl.

Analysten passen Bewertungen an und sind größtenteils begeistert

Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel von 64 auf 70 Euro angehoben und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Die geplante Aufspaltung des Autokonzerns sei zu erwarten gewesen, schrieb Analyst Sven Diermeier. Strategisch mache der Schritt Sinn.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel von 70 auf 82 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Die Abspaltung des Lkw-Geschäfts dürfte bei den Anlegern gut ankommen, schrieb Analyst George Galliers. Auch er wies auf den bis dato erfolgten Konglomeratsabschlag auf den Konzernwert hin.

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel von 68 auf 82 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Sein neues Kursziel begründete Analyst Marc-Rene Tonn mit höheren Annahmen für den fairen Wert von Daimler Trucks & Bus, mit einer erheblich besseren Nettocash-Position Ende des vergangenen Jahres als von ihm gedacht und der Anhebung der Gewinnschätzungen.

Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Die avisierte Abspaltung des Lkw-Bereichs sei sehr positiv, schrieb Analyst Patrick Hummel. Er rechnet mit Wertschöpfung, da das Truck-Geschäft wohl höher bewertet werde als der Pkw-Bereich.

Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel von 69 auf 75 Euro angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Analyst Jose Asumendi reduzierte den Konglomeratsabschlag für die Aktie des Fahrzeugherstellers. Die Lkw-Sparte habe nun die Chance, unabhängig gehandelt und am Markt angemessen bewertet zu werden.

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel von 70 auf 83 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analyst Philippe Houchois sprach von „Weihnachten im Februar“. Lange schon sei er Fan einer Aufspaltung von Auto- und Lkw-Geschäft in Anbetracht unterschiedlicher Bewertungen gewesen. Die nun angekündigten Bedingungen dafür und der Zeitpunlt seien aber noch besser, als er gehofft habe.

Die Commerzbank hat das Kursziel von 74 auf 78 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Damit werde die beste aller Möglichkeiten Realität, schrieb Analyst Demian Flowers.

Die Deutsche Bank hat die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Im besten Fall sei dank der Aufspaltung der Stuttgarter ein Aktienwert von 95 Euro denkbar, schrieb Analyst Tim Rokossa. Angesichts ihrer Größe könnte die Lkw-Sparte direkt zum Dax-Kandidaten avancieren.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Tanase Sorin Photographer / Shutterstock.com

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