Dax im Bann der US-Notenbank – Zins-Stimulus hält nur kurz – Qiagen und Metro stechen im MDax dank Übernahmefantasien hervor
Die überraschende Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) hat dem Dax am Dienstag nur kurzfristig zu einer weiteren deutlichen Erholung verholfen. Rasch bröckelte das zeitweise mehr als dreiprozentige Plus jedoch ab. Im Gefolge sehr schwacher US-Börsen büßte der deutsche Leitindex einen Großteil seiner Gewinne ein. Es gelang ihm nicht, sich über der psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Punkten zu halten.
Mit einem Plus von 1,08 Prozent auf 11.985,39 Punkte ging das Börsenbarometer aus dem Tag. Der MDax, der Index der mittelgroßen Unternehmen, hielt sich besser. Er schloss mit plus 2,17 Prozent auf 25.897,56 Zähler.
Lufthansa mit starker Erholung
Unternehmensseitig war heute im Dax die Lufthansa der absolute Tagessieger. Mit einem Plus von knapp 10 Prozent konnte die Fluggesellschaft einen Teil der herben Abschläge der letzten Tage und Wochen wieder aufholen, dennoch dürfte das Coronavirus dem Unternehmen weiterhin zusetzen.
Ebenfalls stark waren heute die Papiere von Wirecard mit einem Plus von 4,5 Prozent. Auch hier kann man von einer generellen Erholungsbewegung ausgehen, die nach dem virusbedingten Negativsog eingesetzt hat.
Drittbester Wert im Dax war heute mit einem Plus von 4,3 Prozent der Indexneuling MTU. Am schlechtesten lief es heute mit einem Minus von 2,25 Prozent für die Aktie der Deutschen Bank.
Übernahme-Bewegung im MDax
Im MDax konnte Metro Wholesale & Food mit einem Plus von fast 18 Prozent dominieren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, hat der US-Lieferant für Lebensmittel Sysco Corp. einen Vorstoß zur Übernahme des deutschen Handelsunternehmens gestartet. Sysco wolle in Europa expandieren, hieß es zur Begründung.
Ebenfalls sehr stark mit einem Plus von 16,8 Prozent konnte sich Qiagen präsentieren. In Erwartung einer Übernahme durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific sind die Aktien von Qiagen am Dienstag steil nach oben geschossen. Damit haben sie sich dem Gebot in Höhe von 39 Euro je Aktie bereits stark angenähert.
Thyssenkrupp unter Druck
Schlecht sah es hingegen mit einem Minus von 4 Prozent für Thyssenkrupp aus. Die NordLB hat das Kursziel für Thyssenkrupp nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von 11 auf 9 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Halten“ belassen. Die Geschäfte des Industriekonzerns seien planmäßig gelaufen, schrieb Analyst Holger Fechner. Erfreulicher sei der angekündigte Verkauf der Aufzugsparte an ein Konsortium gewesen.
Im SDax konnte Ströer mit einem Plus von 7,6 Prozent für sich entscheiden. Mit Minus 3,5 Prozent musste Drägerwerk die rote Laterne entgegennehmen.
onvista/dpa-AFX
Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com
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