dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.04.2020 - 17.00 Uhr

dpa-AFX · Uhr

ROUNDUP: Corona-Krise verursacht verheerenden Einbruch des US-Arbeitsmarktes

WASHINGTON - Wegen der Corona-Krise haben in den USA innerhalb eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Damit dürfte die US-Arbeitslosenquote Experten zufolge nun deutlich über 10 Prozent liegen, womöglich sogar bei 14 Prozent. Einen genauen Wert gibt es noch nicht, weil die Statistik zuletzt nicht mit der brachialen Geschwindigkeit der Jobverluste Schritt halten konnte. Es handelt sich in jedem Fall um die dramatischste Entwicklung am amerikanischen Arbeitsmarkt seit vielen Jahrzehnten.

USA: Baubeginne- und Genehmigungen geraten in Corona-Krise unter Druck

WASHINGTON - In den USA hat die Ausbreitung der Corona-Krise die Bauwirtschaft im März stark unter Druck gebracht. Die Zahl der Wohnungsbaubeginne fiel im Monatsvergleich um 22,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnertag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang um 18,7 Prozent gerechnet.

USA: Philly-Fed-Index bricht in Coronakrise auf ein Rekordtief ein

PHILADELPHIA - Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia ist im April auf ein Rekordtief gesackt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) fiel im Monatsvergleich um 43,9 Punkte auf minus 56,6 Zähler, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Bereits im März war der Indikator um fast 50 Punkte gefallen. Der Rückgang war noch stärker als erwartet. Analysten hatten im Mittel nur einen Rückgang auf minus 32,0 Punkte erwartet.

Scholz in der Krise für flexible Bankenregeln

BRÜSSEL - Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich in der Corona-Krise für eine flexible Auslegung der EU-Bankenregeln ausgesprochen. Damit könnten die Kreditinstitute ihre Kunden leichter mit Darlehen versorgen, sagte der SPD-Politiker vor einer Videoschalte mit seinen EU-Kollegen am Donnerstag. Das sei ein starker und passender Schritt, um europäischen Unternehmen in der Krise zu helfen.

VIRUS/Schweiz lockert Corona-Maßnahmen - Schulunterricht ab 11. Mai

BERN - Die Schweizer Regierung lockert vom 27. April an schrittweise die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Wie Präsidentin Simonetta Sommaruga am Donnerstag mitteilte, dürfen dann unter anderem Friseursalons sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Die Geschäfte müssten aber ein "überzeugendes Schutzkonzept" vorlegen und dabei aufzeigen, wie die Kundschaft und die Angestellten geschützt werden. Auch die Einschränkungen etwa für Arztpraxen, Krankenhäuser und medizinische Massagen werden mit dem 27. April aufgehoben. Zwei Wochen später soll, sofern die Infektionen mit Sars-CoV-2 unter Kontrolle bleiben, der Unterricht an den meisten Schulen wieder aufgenommen werden.

ROUNDUP: Japan verhängt landesweiten Notstand - Ärzte fordern mehr Virus-Tests

TOKIO - Japan hat wegen steigender Coronavirus-Fälle den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. Das entschied Ministerpräsident Shinzo Abe am Donnerstag. Er hatte diesen kürzlich zunächst nur für den besonders betroffenen Großraum Tokio und einzelne andere Provinzen bis zum 6. Mai verhängt und die Bürger aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Harte Ausgangssperren wie in Europa bedeutet der Notstand in Japan aber nicht. Japanische Ärzte warnten angesichts der staatlichen Restriktion von Coronavirus-Tests vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Wie japanische Medien berichteten, forderten Krankenhäuser in der Stadt Kyoto in einer gemeinsamen Erklärung den Staat auf, Coronatests mit öffentlichen Mitteln auch für Patienten zuzulassen, die keine Symptome aufzeigen.

IWF-Chefin dringt auf Fristverlängerung für Verhandlungen nach Brexit

LONDON - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Großbritannien dazu angehalten, angesichts der Corona-Pandemie die Verhandlungsfrist zur Klärung der Beziehungen zur Europäischen Union nach dem Brexit zu verlängern. Wegen der "beispiellosen Unsicherheit" sei es "klug, nicht noch mehr hinzuzufügen" und auf eine Vereinbarung über die künftigen Handelsbeziehungen zum 31. Dezember zu bestehen, zitierte der Sender BBC IWF-Direktorin Kristalina Georgieva am Donnerstag.

Griechische Reiseagenturen: 2020 wird Katastrophenjahr sein

ATHEN - Die Reisebranche in Griechenland rechnet für 2020 infolge der Corona-Krise mit heftigen Verlusten. "Dieses Jahr ist eine Katastrophe", sagte am Donnerstag der Präsident des Verbandes der griechischen Reiseagenturen, Apostolos Tsilidis, dem Nachrichtensender Real FM. Die Verluste könnten bis zu 22 Milliarden Euro betragen. Diese Summe hatte die Tourismusbranche vergangenes Jahr kassiert, hieß es.

EZB versichert Hilfe im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Unterstützung für die Wirtschaft im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise bekräftigt. Die EZB werde ihren Beitrag zur Hilfe für die Wirtschaft leisten, versicherte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag in einer Mitteilung an das International Monetary and Finance Committee (IMFC), einem Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF).

ROUNDUP: Deutsche Inflation schwächt sich ab - Energie deutlich billiger

WIESBADEN - Sinkende Heizöl- und Spritkosten haben den Preisauftrieb in Deutschland inmitten der Coronakrise gedämpft. Im März lag die Jahresinflationsrate bei 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit erste Daten. Im Januar und Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat jeweils noch um 1,7 Prozent gestiegen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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