Goldaktien: Barrick Gold macht ernst – Kommt die feindliche Übernahme von Newmont Mining?

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Es scheint wohl doch mehr zu sein, als ein bloßes PR-Geplänkel zwischen den beiden Branchengrößen des Goldsektors: Am Montag hat Barrick Gold ernsthafte Avancen einer Übernahme seines größten Konkurrenten Newmont Mining gemacht, wie das Wall Street Journal berichtet. Bereits in der letzten Woche hatte der Goldminenbetreiber erste Aussagen in diese Richtung getroffen, die allerdings seitens vieler Marktbeobachter als abwegig bezeichnet wurden. Newmont´s CEO Gary Goldberg selbst hatte die Offerte als „verzweifelt“ und „bizarr“ abgestempelt.

Fusion würde Minengiganten hervorbringen

Barrick bietet für den Wettbewerber knapp 18 Milliarden Dollar in Form eigener Aktien an. Jeder Newmont-Aktionär würde 2,56 Barrick-Anteile erhalten. Bei einer Realisierung dieses Deals würde ein neuer Minengigant mit einer Marktkapitalisierung von 42 Milliarden US-Dollar entstehen.

Barrick-Aktionäre würden nach dem Deal rund 56 Prozent des Unternehmens besitzen, Newmont-Aktionäre 44 Prozent. Den großen Vorteil eines Zusammenschlusses sieht die Barrick-Geschäftsführung in den starken infrastrukturellen Unterschieden durch verschiedene Fördergebiete und Anlagen. Eine vereinte Nutzung würde laut CEO Bristow eine Kostensenkung von 7 Milliarden Dollar bewirken.

Mehrere Faktoren erschweren einen Zusammenschluss

Bisher ist Newmont seinem kanadischen Kontrahenten in Sachen Fusion aus dem Weg gegangen und eine Ablehnung des Angebots ist hinsichtlich der Rivalität der beiden Vorstandsvorsitzenden Mark Bristow (Barrick) und Gary Goldberg (Newmont) äußerst wahrscheinlich. Auch im Hinblick auf den Umgang des Barrick-Managements mit der geplanten Fusion von Newmont mit Goldcorp, deren Vorgehensweise als veraltet und nicht wirtschaftlich effizient verrissen wurde.

Abgesehen davon ist eine kritische Beobachtung seitens der Kartellbehörden bei einem möglichen Zusammenschluss der beiden Giganten mehr als wahrscheinlich. Allein die Fusion von Newmont und Goldcorp stellt eine massive Machtkonzentration der Goldproduktion in Amerika dar. Beide zusammengenommen haben im letzten Jahr insgesamt 7,9 Millionen Unzen gefördert und kontrollieren damit 75 Prozent der offiziellen Goldreserven in Nord- und Südamerika.

Onvista-Redaktion

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Titelfoto: Pixfiction / Shutterstock.com

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