PowerCell: Wasserstoff-Spezialist stellt sich in der Schifffahrt gut auf – Kann das den heutigen Druck von der Aktie nehmen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktie von PowerCell hat heute in der Spitze schon über 10 Prozent an Wert verloren. Ein wirklicher Grund dafür ist nicht zu erkennen. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Schweden punkten schon eine ganze Weile mit guten Nachrichten und heute gleich wieder mit zwei Nachrichten, die zusammenpassen wie die Faust aufs Auge. Erst wurde die Weiterentwicklung eines Brennstoffzellensystems für Land und See vermeldet und nur ein paar Stunden später folgt eine einjährige Kooperation mit der norwegischen Havyard Group, einem Schifftechnologie-Unternehmen.

Kompakter und robuster

PowerCell hat eine neue und verbesserte Version seines MS-100-Brennstoffzellensystems entwickelt, die am 5. November auf dem Fuel Cell Seminar & Energy Exposition in Kalifornien vorgestellt wird. Der neue MS-100 ist 30 Prozent kompakter und hat eine verbesserte Lebensdauer sowie Robustheit für anspruchsvolle Anwendungen an Land und auf See. Damit stellen sich die Schweden noch breiter in ihrer Produktpalette auf und dieser Schachzug könnte auch schon bald weitere Früchte tragen.

Emmissionfreier Schiffsverkehr

Zusammen mit der norwegischen Havyard Group hat PowerCell einen Vertrag über die Entwicklung des Designs und der technischen Spezifikationen für ein emissionsfreies Brennstoffzellensystem unterzeichnet. Das System wird möglicherweise an Bord eines Schiffes installiert, dass die neue Route der Reederei Havila Kystruten von Bergen nach Kirkenes bedienen wird.

Der Einjahresvertrag betrifft die Entwicklung des Entwurfs und der technischen Spezifikationen für ein emissionsfreies System, das vollständig klassifizierbar ist und den IMO-Sicherheitsanforderungen für den Seeverkehr entspricht. Die Systemlösung, die PowerCell und Havyard gemeinsam entwickeln, basiert auf mehreren für den Seeverkehr entwickelten 200-kW-Brennstoffzellensystemmodulen, die mit einer Gesamtleistung von 3,2 Megawatt parallel geschaltet werden.

PowerCell misch weiter ganz vorne mit

Die Schweden beweisen mal wieder ein sehr gutes Gespür für ihre weitere Entwicklung. Zusammen mit Bosch ist PowerCell dabei in der Automobilindustrie ganz vorne mitzumischen und jetzt sichert man sich auch einen vorderen Platz in der Schifffahrtstechnologie. Besonders hier dürfte es ab 2020 sehr interessant werden für die Brennstoffzelle. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (International Maritime Organization, IMO) hat bereits im Jahr 2016 festgelegt, dass der Schwefelgehalt des Treibstoffs ab Januar 2020 nur noch maximal 0,5 Prozent betragen darf. Derzeit sind maximal 3,5 Prozent erlaubt. Experten gehen davon aus, dass der am häufigsten verwendete Schiffskraftstoff einen Schwefelgehalt von etwa 2,7 Prozent aufweist.

Bereits Ende 2018 schätzten die Analysten von der UBS, dass der Markt für umweltfreundliche Schifffahrt in den nächsten fünf Jahren einen Wert von mindestens 250 Milliarden US-Dollar haben könnte. Sollte die Kooperation mit der Havyard Group erfolgreich verlaufen, dann könnte PowerCell sich ein Stück von diesem Kuchen abschneiden.

PowerCell auf dem richtigen Weg

Die Brennstoffzelle wird ihren Siegeszug nicht über die Automobilindustrie feiern, sondern sie muss ihn über schwerbewegliche Transportmittel erringen. Dies dürfte PowerCell allerdings nicht neu sein. Die Schweden beweisen heute einmal mehr, dass sie dabei sind, sich in den wichtigsten Märkten im Vorderfeld zu positionieren. Auf Dauer wird PowerCell und die Aktie davon profitieren.

Von Markus Weingran

Foto: Syda Productions / shutterstock.com

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