Teamviewer: Goldman Sachs straft Aktie mit Abstufung ab – charttechnischer Erholungsversuch vorerst abgewürgt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Papiere von Teamviewer tun sich mit der Bodenbildung weiter schwer: Nach einer Abstufung durch Goldman Sachs sind die Papiere des Softwarespezialisten am Montag wieder um bis zu 5,4 Prozent zurückgefallen, nachdem sie zuletzt die Charthürde bei 34 Euro angelaufen hatten. Erst vor drei Wochen kosteten sie mit 29,29 Euro so wenig wie zuletzt im März 2020.

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Der Goldman-Analyst Mohammed Moawalla verspricht sich von anderen von ihm beobachteten Werten mehr als von Teamviewer und strich daher seine Kaufempfehlung. Er kappte zudem seine Ergebnisprognosen und sein Kursziel auf nun 37 Euro. Im Schnitt sieht er bei europäischen Softwareaktien 19 Prozent Kurspotenzial. Nach dem neuerlichen Teamviewer-Rückschlag ist das auch etwa der Spielraum zu Moawallas Kursziel.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Für den Software-Anbieter war das Jahr bisher nicht einfach, da die riskante Sponsoring-Strategie für die Trikots von Manchester United – auf Kosten der Marge – bei den Anlegern überhaupt nicht gut angekommen war und die Aktie auf Talfahrt geschickt hatte.

Die vor kurzem angekündigte Partnerschaft mit dem großen Namen SAP hatte zuletzt wieder für Schwung gesorgt, doch die jüngste Abstufung durch Goldman Sachs dürfte den charttechnischen Erholungsversuch vorerst wieder ausbremsen.

Die langfristigen Aussichten bleiben jedoch vielversprechend – in den letzten fünf Jahren konnte das Unternehmen ein durchschnittliches jährliches Wachsum von fast 70 Prozent verzeichnen und die Markt-Prognosen deuten auf eine weitere jährliche Wachstumsrate von etwa 35 Prozent hin. Auch das teure Sponsoring könnte langfristig eine Hebelwirkung für die Bekanntheit der Marke erzeugen. Die Cloud-basierten Softwaredienstleistungen liegen zudem voll im Digitalisierungstrend, der durch die Corona-Krise massiv verstärkt wurde – auch wenn die Lockdown-Effekte kurzzeitig ein wenig abebben dürften, stärkt die Umstrukturierung der Arbeitswelt langfristig die Geschäfte von Unternehmen wie Teamviewer.

Kurzfristig dürfte die Aktie aus charttechnischer Sicht und nach der Abstufung durch Goldman Sachs weiter unter Druck stehen. Spätestens bei der langfristigen charttechnischen Unterstützung von 25 Euro dürfte sich hier aber ein Einstieg anbieten.

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