Telekom: US-Tochter lässt Bonner jubeln ++ Allianz: Gewinn überraschend gesteigert ++ Novartis: Rückschlag bei Corona-Bemühungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Klar, Kinder kommen selten auf andere Leute – langsam aber sicher muss man sich trotzdem Fragen, ob sich die Trump-Familie in einem eigenen Unviversum bewegt und sich ihrer Verantwortung in der Gesellschaft überhaupt bewußt ist. Sicherlich schwinden mit einer möglichen Niederlage von Donald Trump die Nachfolgechancen des Sohnemanns, aber wenn man die Wortwahl im Tweet von  Donald Trump Jr. beachtet, dann scheint dies nicht gerade das Schlechteste zu sein. Zurecht hat Twitter den Tweet markiert! Trump Junior hat seinen Vater aufgerufen, einen „totalen Krieg“ rund um die Wahl zu eröffnen. Donald Trump müsse „all den Betrug und Schummeleien offenlegen“, schrieb der Sohemann am Donnerstag bei Twitter. Dazu gehörten die Stimmen von Wählern, die tot seien oder nicht mehr im jeweiligen Bundesstaat lebten, behauptete der Trump-Sohn. „Es ist an der Zeit, dieses Schlamassel zu bereinigen und nicht mehr wie eine Bananenrepublik auszusehen.“

Quelle: Twitter

Bisher wurden keine nennenswerten Fälle von Wahlbetrug in den USA bekannt. Trump hatte schon seit Monaten ohne Beleg behauptet, bei Briefwahl sei die Betrugsgefahr höher und weigerte sich, eine friedliche Machtübergabe zu garantieren.

In den Bundesstaaten Pennsylvania und Georgia schrumpft aktuell der anfängliche Vorsprung Trumps, je mehr per Post eingegangene Stimmzettel ausgewertet werden. Anhänger der Demokratischen Partei hatten angesichts der Corona-Gefahr stärker zur Briefwahl gegriffen als die Republikaner. Der Vorsprung von US-Präsident Donald Trump auf Herausforderer Joe Biden war am Donnerstagnachmittag auf nur noch etwa 9.500 Stimmen oder 0,2 Prozentpunkte geschrumpft. Am Morgen waren es noch 20.000 gewesen. Offiziellen Angaben zufolge waren am Nachmittag (Ortszeit) noch mehr als 45.000 Stimmen im Staat zu zählen. Trump konnte sich in dem südöstlichen Bundesstaat 2016 mit gut fünf Prozentpunkten vor Hillary Clinton die Stimmen der 16 Wahlleute sichern. Georgia gilt als „Swing State“

Deutsche Industrie erholt sich weiter - allerdings etwas langsamer als erwartet

Die deutsche Industrie hat sich im September mit einer erneuten Produktionssteigerung weiter vom Corona-Einbruch erholt. Die Gesamtproduktion lag 1,6 Prozent höher als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Anstieg folgt auf einen Zuwachs um revidierte 0,5 Prozent im Vormonat, verfehlte aber die Erwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 2,5 Prozent gerechnet.

Wie schwer die Corona-Krise immer noch wiegt, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Gegenüber September 2019 lag die Produktion immer noch 7,3 Prozent tiefer. Auch das Vorkrisenniveau ist bei weitem noch nicht erreicht: Verglichen mit Februar, als die Pandemie Deutschland noch nicht erreicht hatte, produzierten die Unternehmen 8,4 Prozent weniger.

Nach Sektoren legten die Warenherstellung der Industrie um 2,0 Prozent zu, während das Baugewerbe seinen Ausstoß um 1,5 Prozent steigerte. Die Energieproduktion ging hingegen um 2,5 Prozent zurück. Innerhalb der Industrie erhöhte sich die Herstellung durchweg: Vorleistungs-, Investitions- und Konsumgüter wurden jeweils mehr hergestellt als im Vormonat.

Dax macht ein Päuschen

Auch nach seiner jüngsten Kursrally hat der Dax am Freitag im frühen Handel bislang kaum Schwäche gezeigt. Der Leitindex pendelte um die Gewinnschwelle und notierte zuletzt mit minus 0,15 Prozent auf 12.552,96 Punkte.

Der MDax der 60 mittelgroßen Werte gab um 0,05 Prozent nach auf 27.485,32 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 0,1 Prozent vor.

In der laufenden Woche hat der Dax bislang um mehr als 1000 Punkte zugelegt und damit die überaus schwache Vorwoche nahezu vergessen gemacht. Die Aussicht auf einen Wahlsieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hatte die Investoren in Kauflaune versetzt. Zwar steht das Ergebnis der US-Wahl immer noch nicht fest, aber Biden liegt mit der Auszählung in den letzten verbliebenen Bundesstaaten auf Kurs zum Sieg.

Obwohl vor der Wahl eine Hängepartie mit sich hinziehendem Wahlergebnis als schlimmstes Szenario für die Märkte gezeichnet wurde, hatten die Börsen anschließend weiter zugelegt und sich von der politischen Zitterpartie in den USA nicht beirren lassen.

Telekom: US-Tochter glänzt wieder

Die US-Tochter des Bonner Telekom-Konzerns T-Mobile-US trotzt nach der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint weiter der Corona-Krise. Nach dem dritten Quartal hob T-Mobile-US-Chef Mike Sievert die Ziele für den operativen Gewinn und den Kundenzuwachs an, was die Deutsche Telekom in der Vergangenheit des öfteren schon zum Nachziehen bewogen hat. T-Mobile schlug die Erwartungen des Finanzmarkts deutlich, mit dem nachbörslichen Kursplus der Aktie an der Wall Street konnte am Freitag auch die T-Aktie des Mutterkonzerns vorbörslich zulegen.

Das Telekom-Papier stieg am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um knapp zwei Prozent auf 14,17 Euro. Die Erholung der vergangenen Tage scheint sich also fortzusetzen. In den vergangenen Wochen hatte das Papier noch geschwächelt und war bis auf das Niveau von Ende April bei 12,59 Euro abgerutscht. Vor dem Corona-Crash im Februar kostete sie noch fast 17 Euro. Für Investoren von T-Mobile US – eben auch für die Telekom selbst – war der Kursverlauf in diesem Jahr deutlich vorteilhafter: T-Mobile US legten seit Jahresbeginn fast um die Hälfte zu.

Im dritten Quartal erfüllte der mittlerweile größte Telekom-Konzernteil seine jüngsten Ziele für den Kundenzuwachs vorzeitig. Mike Sievert will nun im Schlussquartal noch etwas drauflegen. Nach einem Vertragszuwachs um 689.000 Telefon-Kunden in den Monaten Juli bis September dürften bis Jahresende noch einmal 600.000 bis 700.000 dazukommen.

T-Mobile US hatte sich nach der Übernahme von Sprint für das zweite Halbjahr zum Ziel gesetzt, 12,4 bis 12,7 Milliarden US-Dollar beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zu erwirtschaften. Nachdem es im dritten Quartal bereits 7,13 Milliarden Dollar operativer Gewinn waren, steht nun das Ziel von 13,6 bis 13,7 Milliarden Dollar im Plan. Die weiterhin für die Fusion veranschlagten Kosten von 0,8 bis 1 Milliarden Dollar werden aus dem operativen Gewinn herausgerechnet.

Allianz: Zahlen überraschen

Der Versicherer Allianz hat seinen Gewinn im Sommer trotz der Corona-Krise überraschend gesteigert. Unter dem Strich stand ein Überschuss von fast 2,1 Milliarden Euro und damit rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Freitag in München mitteilte. Der operative Gewinn ging um knapp drei Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Die Folgen der Corona-Pandemie belasteten das operative Ergebnis mit rund 100 Millionen Euro. Auf die ersten neun Monate gesehen belief sich die Belastung allerdings auf 1,3 Milliarden Euro. Nun schnitt die Allianz deutlich besser ab als von Analysten erwartet.

Dennoch gab die Allianz keine neue Gewinnprognose für das Gesamtjahr aus. Konzernchef Oliver Bäte hatte seinen ursprünglichen Plan, einen operativen Gewinn von 11,5 bis 12,5 Milliarden Euro zu erzielen, Ende April zurückgezogen. Zudem stellt der Konzern jetzt den bereits ausgesetzten Rückkauf eigener Aktien ein. Das Management begründete dies mit den anhaltenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Pandemie.

Kurz & knapp:

Novartis: Der Schweizer Pharmakonzern hat einen Rückschlag in seinen Corona-Bemühungen verzeichnet. Wie der Konzern am Freitag mitteilte, wurden in der Can-Covid-Studie die gesteckten Ziele nicht erreicht. In der Studie sollte die Wirksamkeit und Sicherheit des Mittels Canakinumab bei hospitalisierten Patienten getestet werden, die eine Covid-19-bedingte Lungenentzündung haben und unerwünschte Reaktionen auf Arzneimittel gezeigt haben. Eine erste Analyse der Daten habe gezeigt, dass die Behandlung mit Canakinumab plus Standardtherapie (SoC) im Vergleich zu Placebo plus SoC bis zum Tag 29 keine signifikant höhere Überlebenschance für diese Patienten zeigte. Auch das Ziel, die Covid-19-bedingte Todesrate während der vierwöchigen Periode nach der Behandlung zu senken, wurde nicht erreicht.

AMS: Der österreichische Sensorspezialist und Osram-Mehrheitseigner AMS ist in die roten Zahlen gerutscht. Im dritten Quartal machte das Unternehmen einen Verlust von 125 Millionen Euro in den fortgeführten Geschäftsbereichen, wie es am Freitag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte AMS noch 142 Millionen Euro Gewinn gemacht und sich auch im zweiten Quartal 2020 trotz Corona knapp in den schwarzen Zahlen gehalten. Jetzt konsolidierten die Österreicher allerdings erstmals ihre Mehrheitsbeteiligung an Osram, so dass der Verlust der Münchner auf das AMS-Ergebnis drückte. Der Umsatz machte dadurch hingegen einen starken Sprung und lag nun bei 1,2 Milliarden Euro – mehr als das doppelte des Werts aus dem Vorjahreszeitraum.

Toyota: Japans größter Autobauer hat wegen einer deutlichen Geschäftserholung seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich erhöht. In dem bis Ende März 2021 laufenden Jahr 2020/21 werde jetzt ein operativer Gewinn von 1,3 Billionen Yen (10,6 Mrd. Euro) erwartet, teilte der weltweit zweitgrößte Autohersteller am Freitag bei der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal in Tokio mit. Bislang hatte der VW-Konkurrent mit einem operativen Ergebnis von 500 Milliarden Yen gerechnet. Experten hatten dieses Ziel zuletzt allerdings ohnehin für deutlich zu niedrig gehalten. Die von Bloomberg erfassten Analysten gingen vor den aktuellen Resultaten von einem operativen Gewinn von 1,25 Billionen Yen im Geschäftsjahr 2020/21 aus.

Novo Nordisk: Der dänische Insulin-Hersteller will seinen US-Partner Emisphere Technologies in einer milliardenschweren Transaktion übernehmen. Der Deal beläuft sich insgesamt auf 1,8 Milliarden US-Dollar (1,5 Mrd. Euro), wie Novo Nordisk am Freitag in Bagsvaerd mitteilte. Dabei würden für 1,35 Milliarden US-Dollar die ausstehenden Emisphere-Aktien erworben und für 450 Millionen US-Dollar Lizenz-Forderungen an Emisphere von dessen größtem Aktionär MHR Fund Management abgekauft. Mit Emisphere arbeitet Novo Nordisk schon seit 2007 zusammen. Emisphere ist ein Spezialist für oral verabreichte Medizin mit seiner Technologie Eligen, die den Aufnahmeprozess im Körper optimiert. Mit dem Zukauf will Novo Nordisk die volle Kontrolle über Emisphere erlangen und zudem zukünftige Zahlungen an Emisphere oder MHR Fund Management vermeiden. Novo Nordisk finanziert den Kauf über Fremdmittel. In der Folge habe die Transaktion keinen Einfluß auf die Prognose 2020 oder den laufenden Aktienrückkauf, hieß es weiter.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: VDB Photos / shutterstock.com

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