Vorbörse: Neues US-Konjunkturpaket nimmt erste Hürde – Dax freundlich gestimmt – Ölpreise klettern weiter
DEUTSCHLAND: – DAX ERHOLT – Eine Beruhigung an den Anleihemärkten dürfte dem Dax am Montag den Weg zu einem positiven Wochenstart ebnen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,6 Prozent höher auf 13.872 Punkte. „Der Zinsanstieg ist zumindest vorerst gestoppt. Die verbale Intervention von Isabel Schnabel war die bisher deutlichste. Und sie hat ihre Wirkung nicht verfehlt“, sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Das Direktoriumsmitglied der EZB hatte am Freitag eine weitere Stützung der Wirtschaft signalisiert, falls dies durch einen starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen notwendig würde. Konjunkturell sind die Blicke an diesem Montag auf Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA gerichtet. Ansonsten bleibt die Corona-Lage mit der Sorge vor Mutationen mit gleichzeitigen Forderungen nach Lockerungen im Blick.
Derweil hat das US-Konjunktur Paket einen weiteren Schritt nach vorner gemacht. US-Präsident Joe Biden drängt den Senat zur raschen Verabschiedung des 1,9 Billionen Dollar schweren Corona-Hilfspakets. „Wir habe keine Zeit zu verlieren“, sagte Biden am Samstag in Washington. „Die Menschen in diesem Land haben schon viel zu lange viel zu sehr gelitten.“ Wenige Stunden zuvor hatten Bidens Demokraten das Konjunkturpaket im Repräsentantenhaus dank ihrer Mehrheit in der Kongresskammer gebilligt. Allerdings muss auch der Senat noch zustimmen. Dort haben sowohl Demokraten als auch Republikaner je 50 Sitze. Ein Patt kann Vizepräsidentin Kamala Harris aber als Senatsvorsitzende mit ihrer entscheidenden Stimme auflösen.
USA: – DOW VERLIERT, NASDAQ ERHOLT – An der Wall Street hat der Dow Jones Industrial am Freitag seine jüngsten Verluste ausgeweitet. Die Inflationsängste blieben das bestimmende Thema, auch wenn sich die Lage am Anleihemarkt vorerst beruhigt hat. Der Dow fiel um 1,50 Prozent auf 30.932,37 Punkte und litt damit auch unter deutlichen Verlusten bei den Aktien des Softwarekonzerns Salesforce. Die Bilanz für den Monat Februar aber weist ein Plus von 3,2 Prozent auf. Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 0,48 Prozent auf 3811,15 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen erholte sich etwas von seinem Kurssturz am Donnerstag und stieg um 0,63 Prozent auf 12.909,44 Punkte.
ASIEN: – GEWINNE – Eine Beruhigung der Lage an den Anleihemärkten hat den Börsen Asiens am Montag Auftrieb verlieben. Sie erholten sich. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg um 2,4 Prozent auf 29 663 Punkte. Der CSI-300-Index mit den 300 größten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, gewann zuletzt 1,3 Prozent und in Hongkong ging es für den Hang Seng zuletzt um 1,4 Prozent aufwärt.
DAX 13786,29 -0,67%
XDAX 13800,21 0,08%
EuroSTOXX 50 3636,44 -1,33%
Stoxx50 3124,51 -1,53%
DJIA 30932,37 -1,5%
S&P 500 3811,15 -0,48%
NASDAQ 100 12909,44 0,63%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 174,04 +0,09%
DEVISEN: – RUHE – Der Euro hat sich zu Wochenbeginn stabil an der Marke von 1,21 US-Dollar gehalten. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,2085 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch etwas höher auf 1,2121 Dollar festgesetzt.
Am Montag stehen wichtige Konjunkturzahlen aus der Industrie auf dem Programm. In der Eurozone veröffentlicht das Forschungsunternehmen Markit seine Unternehmensumfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe. In den USA gibt das Institut ISM seinen entsprechenden Indikator bekannt. Aus den Reihen der EZB äußern sich Präsidentin Christine Lagarde und Vizechef Luis de Guindos.
Euro/USD 1,2084 0,15%
USD/Yen 106,55 -0,03%
Euro/Yen 128,75 0,12%
ROHÖL: – AUFWÄRTS – Die Ölpreise sind am Montag mit deutlichen Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,53 US-Dollar. Das waren 1,11 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,08 Dollar auf 62,58 Dollar.
Angetrieben wurden die Erdölpreise durch die gute Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten. Hinzu kam der etwas schwächere Dollar, der den in der US-Währung gehandelten Rohstoff für Anleger außerhalb des Dollarraums günstiger werden ließ. Zurzeit rangieren die Ölpreise in der Nähe ihrer höchsten Stände seit gut einem Jahr.
Im Laufe der Woche rückt zunehmend die Förderpolitik des großen Ölverbunds Opec+ in den Mittelpunkt. Der Zusammenschluss muss über seine künftige Produktion entscheiden. Derzeit wird das Angebot künstlich knapp gehalten, um die Rohölpreise zu stützen, da die Nachfrage durch die Corona-Krise geschwächt ist.
Brent 65,36 +0,94 USD
WTI 62,43 +0,93 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR BASF AUF 92 (88) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 2,80 (3,60) EUR – ‚BUY‘
– DEUTSCHE BANK HEBT RTL AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 53 (40) EUR
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 185 (170) EUR – ‚HOLD‘
– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR BASF AUF 88 (86) EUR – ‚BUY‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR STRÖER AUF 82,7 (80,2) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 219 (216) EUR – ‚BUY‘
– JPMORGAN HEBT PLUG POWER AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 65 USD
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ASM INTERNATIONAL AUF 250 (210) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR IAG AUF 205 (175) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ING AUF 10,70 (8,40) EUR – ‚BUY‘
– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR IAG AUF 250 (200) PENCE – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 55 (52) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR INDITEX AUF 23,50 (23) EUR – ‚UNDERPERFORM‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR LAFARGEHOLCIM AUF 67 (64) CHF – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SWISS RE AUF 86 (89) CHF – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT WOLTERS KLUWERS AUF ‚NEUTRAL‘ (SELL) – ZIEL 72,60 (68,80) EUR
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR AMADEUS IT AUF 58 (50) EUR – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR CARREFOUR AUF 19 (17) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:20 CHE: SNB, Jahreszahlen (detailliert)
07:30 AUT: Zumtobel, Jahreszahlen
08:00 DEU: Global Fashion Group, Jahreszahlen
12:00 PRT: EDP, außerordentliche Hauptversammlung
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
CHE: Logitech, Analystenkonferenz
IRL: Bank of Ireland, Jahreszahlen
NLD: PostNL, Jahreszahlen
USA: Zoom Video Communications, Q4-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
00:50 JPN: Investitionen Q4/20
01:30 JPN: Jibun Bank PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
02:45 CHN: Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21
07:00 RUS: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21
09:00 DEU: Verbraucherpreise Sachsen 02/21
09:00 AUT: BIP Q4/20 (endgültig)
09:15 ESP: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21
09:45 ITA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21
09:50 FRA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
09:55 DEU: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
10:00 EUR: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
10:00 DEU: Verbraucherpreise Brandenburg, Hessen, Bayern 02/21
10:30 GBR: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
11:00 BEL: BIP Q4/20 (endgültig)
11:00 ITA: Verbraucherpreise 02/21 (vorläufig)
14:00 DEU: Verbraucherpreise 02/21 (vorläufig)
15:45 USA: PMI Verarbeitendes Gewerbe 02/21 (endgültig)
16:00 USA: Bauinvestitionen 01/21
16:00 USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe 02/21
SONSTIGE TERMINE
17:00 DEU: Online-Jahresimpuls Mittelstand 2021 des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft mit Beiträgen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), FDP-Chef Chrisitian Lindner und der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde
DEU: Erste Runde Tarifverhandlungen nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie
FRA: Urteil im Prozess gegen den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der wegen Bestechung angeklagt ist
HINWEIS
KOR: Feiertag, Börse geschlossen
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
09.15 Uhr
Spanien
Einkaufsmanagerindex Markit Industrie
Februar (Punkte) 51,5 49,3
09.45 Uhr
Italien
Einkaufsmanagerindex Markit Industrie
Februar (Punkte) 56,8 55,1
09.50 Uhr
Frankreich
Einkaufsmanagerindex Markit Industrie
Februar (Punkte) 55,0 55,0*
09.55 Uhr
Deutschland
Einkaufsmanagerindex Markit Industrie
Februar (Punkte) 60,6 60,6*
10.00 Uhr
Eurozone
Einkaufsmanagerindex Markit Industrie
Februar (Punkte) 57,7 57,7*
11.00 Uhr
Italien
Verbraucherpreise HVPI Februar
Monatsvergleich -0,4 -0,9
Jahresvergleich +0,7 +0,7
14.00 Uhr
Deutschland
Verbraucherpreise HVPI Februar
Monatsvergleich +0,5 +1,4
Jahresvergleich +1,6 +1,6
Deutschland
Verbraucherpreise Februar
Monatsvergleich +0,5 +0,8
Jahresvergleich +1,2 +1,0
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
15.45 Uhr
Einkaufsmanagerstimmung
Markit Index, Industrie Februar (final) 58,5 58,5* (in Pkt.)
16.00 Uhr
Einkaufsmanagerstimmung
ISM-Index, Industrie Februar 58,6 58,7 (in Pkt.)
Bauausgaben, Januar
Monatsvergleich +0,7 +1,0
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: Curioso / shutertsock.com