Vorbörse: Wall Street sendet gemischte Signale ++ China-Daten dürften Dax weiter in die Höhe treiben ++ Ölpreis leicht auf dem Vormarsch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – GEWINNE ERWARTET – Am deutschen Aktienmarkt deuten sich zum Start in die Handelswoche trotz der anhaltenden Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Corona-Pandemie weitere Kursgewinne an. Der Broker IG taxierte den Dax rund eine Stunden vor dem Start des Xetra-Hauptgeschäfts nach dem langen Osterwochenende auf 10.792 Punkte und damit 2,15 Prozent höher als am Gründonnerstag. Für Optimismus sorgten unter anderem positive Konjunkturdaten aus China – dort brach der Außenhandel im März nicht so stark ein wie Experten es erwartet hatten. Zudem legten in den Vereinigten Staaten, wo bereits am Montag wieder gehandelt wurde, die Technologietitel zu. Sollte der Dax zum Wochenauftakt zulegen, würde der deutsche Leitindex seine jüngste Erholung fortsetzen. Offen und spannend ist die Frage, ob es sich aktuell um eine sogenannte Bärenmarkt-Rally handelt und es nach der kräftigen Erholung schnell wieder nach unten geht. Viele Experten gehen davon aus, dass der Aktienmarkt noch mal die bisherigen Krisentiefs testet.

USA: – DURCHWACHSEN – Die US-Aktienmärkte sind am Montag nach dem Osterwochenende mit Verlusten in den Handel zurück gekehrt. Dominiert wurde die Nachrichtenlage weiter von der Corona-Pandemie und dem Ölpreis, nachdem sich wichtige Förderländer auf eine beispiellose Drosselung der Produktion geeinigt hatten. Wegen der Auswirkungen des Coronavirus blickten die Anleger auch bereits sorgenvoll auf die Saison der Unternehmensberichte, die im Wochenverlauf im Bankensektor beginnt. Der Dow Jones Industrial gab am Ende um 1,39 Prozent auf 23.390,77 Punkte nach, konnte sein Minus von zeitweise mehr als 2 Prozent dabei aber reduzieren. Bei Technologiewerten war die Stimmung gestützt auf die Kursgewinne einiger bedeutender Aktien wie Tesla, Netflix oder Amazon besser. Ihr Index Nasdaq 100 legte um 1,14 Prozent auf 8332,74 Punkte zu.

ASIEN: – GEWINNE – Überraschend gute chinesische Exportdaten haben zum Wochenstart an den Börsen Asiens für gute Stimmung gesorgt. Die jüngste Erholung setzte sich damit fort. So war der Außenhandel Chinas im März nicht so stark eingebrochen wie Experten es angesichts der Corona-Krise erwartet hatten. In China stieg der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen zuletzt um 0,89 Prozent und der Hang Seng in Hongkong legte um 0,65 Prozent zu. Für den japanischen Leitindex Nikkei 225 ging es zuletzt um 2,8 Prozent nach oben.

DAX 10 564,74 2,24%

XDAX 10 680,25 2,56%

EuroSTOXX 50 2892,79 1,46%

Stoxx50 2794,23 0,98%

DJIA 23 390,77 -1,39%

S&P 500 2761,63 -1,01%

NASDAQ 100 8332,74 1,14%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 170,35 -0,17%

DEVISEN: – EURO WIEDER RICHTUNG 1,10 $ – Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0944 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs in der vergangenen Nacht nur knapp über 1,09 Dollar gestanden hatte. Marktbeobachter verwiesen auf eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten, die auch dem Euro etwas Auftrieb verleihen konnte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0867 Dollar festgesetzt.

An den asiatischen Aktienmärkten zeigten sich am Morgen überwiegend Kursgewinne, nachdem Daten zum chinesischen Außenhandel am Morgen nicht so schwach wie befürchtet ausgefallen waren. Wegen der Corona-Krise waren die chinesischen Exporte im März zwar gefallen, aber bei weiterem nicht so stark wie Analysten erwartet hatten. Auch an den europäischen Börsen werden am Morgen Kursgewinne nach den China-Daten erwartet.

Zu den Gewinnern zählten am Morgen außerdem Währungen von Ländern, deren Wirtschaft von der Entwicklung der Rohstoffpreise abhängig sind. Eine Erholung der Preise an Rohstoffmärkten stützte am Morgen unter anderem den Kurs des australischen Dollar und der norwegischen Krone, die am Morgen jeweils zu allen anderen wichtigen Währungen zulegen konnten.

Euro/USD 1,0943 0,27%

USD/Yen 107,70 -0,07%

Euro/Yen 117,86 0,18%

ROHÖL: – LEICHTER ANSTIEG – Die Ölpreise haben am Dienstagmorgen leicht zugelegt. Nachdem sich führende Förderländer auf eine Kürzung der Fördermenge geeinigt hatten, waren die Ölpreise zwischenzeitlich stark geschwankt. Trotz der Einigung im Preiskrieg hält die Nachfrageschwäche aufgrund der Corona-Pandemie jedoch weiter an. Die Preise bewegten sich daher am Morgen wieder ungefähr auf dem Niveau vom Wochenstart. Gestützt wurden die Ölpreise am Morgen durch chinesische Handelsdaten, dir für März nicht so schwach wie befürchtet ausgefallen waren.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen mit 31,93 US-Dollar 19 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI für Mai stieg um 17 Cent auf 22,58 Dollar.

Mit einer beispiellosen Drosselung der Ölproduktion stemmen sich wichtige Förderländer gegen einen weiteren Preisverfall beim Rohöl. Die Mitglieder und ihre Partner werden im Mai und Juni insgesamt täglich 9,7 Millionen Barrel weniger fördern. Auch danach soll die Förderung an die wegen der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage angepasst werden.

Trotz der Kürzungen erwarteten Marktbeobachter keine nachhaltige Erholung der Ölpreise. „Die Opec+ Vereinbarung wird die starke Zunahme der Rohöl-Lagerbestände in den nächsten Monaten nicht verhindern, auch die Ölpreise werden vermutlich auf kurze Sicht unter Druck bleiben“, hieß es von Martijn Rats, Ölexperte der US-Bank Morgan Stanley. Der Einbruch der Nachfrage infolge der Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus könnte laut Schätzungen bis zu 35 Millionen Barrel am Tag betragen.

Brent 32,20 +0,46 USD

WTI 22,74 +0,33 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 3,50 (5) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– CITIGROUP HEBT LANXESS AUF ‚BUY‘

– GOLDMAN SENKT EON AUF ‚SELL‘ (NEUTRAL) – ZIEL 9,20 (10,30) EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DIALOG SEMICONDUCTOR AUF 32 (40) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR GERRESHEIMER AUF 57,40 (59,10) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 9,50 (14) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– UBS HEBT ZIEL FÜR DWS AUF 28 (26) EUR – ‚BUY

– DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR JUNGHEINRICH AUF 19 (26) EUR – ‚KAUFEN‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HOME24 AUF 3,30 (2,90) EUR – ‚NEUTRAL‘

– CREDIT SUISSE HEBT TESLA AUF ‚NEUTRAL‘ (UNDERPERFORM) – ZIEL 580 (415) USD

– BARCLAYS SENKT CREDIT SUISSE AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 8 (13) CHF

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 9 (10) CHF – ‚UNDERWEIGHT‘

– GOLDMAN SENKT ENDESA AUF ‚SELL‘ (NEUTRAL) – ZIEL 18 (18,50) EUR

– JPMORGAN SENKT ARCELORMITTAL AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 9,50 (20,50) EUR

– JPMORGAN SENKT STMICRO AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 19 (30) EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 46 (48) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 27 (28) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VINCI AUF 85 (93) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VOESTALPINE AUF 14 (20,50) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘

– UBS HEBT ORANGE AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 12,70 (14,40) EUR

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SWISS RE AUF 80 (101) CHF – ‚HOLD‘

– UBS SENKT UNICREDIT AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 8,50 (16,20) EUR

– UBS SENKT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 1,75 (2,60) EUR – ‚NEUTRAL‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

12:45 USA: J.P. Morgan Chase & Co, Q1-Zahlen

12:30 USA: Johnson & Johnson, Q1-Zahlen

13:00 USA: Wells Fargo, Q1-Zahlen

13:00 USA: Fastenal, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

CHN: Handelsbilanz 03/20

07:00 FIN: Verbraucherpreise 03/20

08:00 DNK: Verbraucherpreise 03/20

09:00 CZE: Verbraucherpreise 03/20

14:30 USA: Beratungen Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank (virtuell) – Pk zum World Economic Outlook

14:30 USA: Im- und Exportpreise 03/20

17:30 USA: Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank (virtuell) – Pk zum Global Financial Stability Report

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

BEL: Pk von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zur Videoschalte der Verteidigungsminister am Mittwoch. Die Minister wollen am Mittwoch über gemeinsames Handeln in der Corona-Krise beraten.°

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

— keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Importpreise, März

Monatsvergleich -3,2 -0,5°

*Erstschätzung

(Jeweils in Prozent, soweit nicht anders angegeben)°

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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