Vorbörse: Wall Street vor Inflationsdaten mutiger – Zahlenflut treibt Dax weiter an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – LEICHTE KURSGEWINNE – Nach einer bislang starken Börsenwoche und vor Inflationsdaten aus den USA dürften sich die Investoren am Donnerstag zunächst nicht mehr allzu weit vorwagen. Der Dax, der seit Wochenbeginn um zweieinhalb Prozent zugelegt hat, wird gut behauptet erwartet. Der Broker IG taxierte den Dax rund eine Stunde vor dem Xetra-Start 0,43 Prozent höher auf 15 550 Punkte. Um mehr als sieben Prozent dürften die Verbraucherpreise in den USA im Januar auf Jahressicht gestiegen sein. Die hohe Inflation schürt schon seit längerem die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im Laufe dieses Jahres kräftig erhöht. Das kann die Refinanzierung von Unternehmen verteuern und zulasten der Gewinne gehen. Außerdem verlieren Aktien bei steigenden Renditen an den Anleihemärkten an Attraktivität. Vorbörslich haben bereits Siemens und Thyssenkrupp mit ihren Zahlen überzeugt und die Stimmung unter den Anlegern angehoben.

USA: – ERHOLUNGSRALLY – Der US-Aktienmarkt hat am Mittwoch seine Erholungsrally fortgesetzt. Die kräftigen Verluste seit Mitte Januar, als US-Notenbankpräsident Jerome Powell angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Inflation eine erste Erhöhung des Leitzinses für März signalisiert hatte, wurden inzwischen wieder spürbar eingedämmt. Vor den US-Inflationsdaten am Donnerstag hätten sich mutige Anleger wieder aus der Deckung gewagt und setzten auf eine „positive Überraschung“, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger die Gewinne an den Börsen. Der Leitindex Dow schloss 0,86 Prozent fester auf 35 768,06 Punkten.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit Kursgewinnen von 0,4 Prozent. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank hingegen zuletzt um 0,2 Prozent und der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland büßte 0,7 Prozent ein. In China konnte die freundliche Verfassung der US-Aktienmärkte die Kurse nicht antreiben.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 165,80 0,03%

DEVISEN: Der Euro hat sich am Donnerstag über 1,14 US-Dollar behauptet. Am Morgen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1422 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1435 Dollar festgelegt.

Die Aussicht, dass auch im Euroraum absehbar die Leitzinsen steigen werden, um die hohe Inflation zu bekämpfen, hat den Euro seit Monatsbeginn angetrieben. „Nach der Zinsentscheidung letzte Woche, die den Euro nach oben katapultiert hat, ist der Dollar etwas in den Hintergrund getreten“, schrieben die Devisenexperten der Commerzbank. „Schließlich war die große Neuigkeit die Kehrtwende der EZB.“ Dass die US-Notenbank Fed den Leitzins schon im März und dann mehrfach hintereinander anheben dürfte, sei hingegen für den Markt kein Novum mehr.

Aber „vielleicht rücken ja die am Nachmittag anstehenden US-Inflationszahlen für Januar den Dollar wieder verstärkt ins Licht“, fuhren die Commerzbank-Experten fort. Sie rechnen mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Kernrate dürfte von 5,5 Prozent auf 6,0 Prozent steigen.

Die hohen Zahlen könnten laut der Commerzbank bestätigen, dass es für die Fed Zeit zum Handeln sei: „Je höher die aktuellen Inflationsraten, desto stärker vermutlich auch der Gedanke im Markt, dass die Fed noch schneller, entschlossener und länger vorgehen muss, als zurzeit erwartet.“ Das wiederum könnte dem Dollar Schub nach oben geben.

Euro/USD 1,1427 0,01

USD/Yen 115,6420 0,10

Euro/Yen 132,1470 0,11

ROHÖLDie Ölpreise haben am Donnerstag einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder eingebüßt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 91,29 US-Dollar. Das waren 26 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 16 Cent auf 89,50 Dollar.


Am Mittwoch hatte der überraschende und deutliche Rückgang der US-Lagerbestände an Rohöl die Ölpreise gestützt. Anleger deuteten die Lagerdaten als Zeichen für eine starke Nachfrage nach dem Rohstoff in der größten Volkswirtschaft der Welt.

An diesem Donnerstag nun behalten die Investoren die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Nuklearabkommens mit dem Iran im Blick. Eine Vereinbarung, die die Bedenken aller Beteiligten berücksichtige, sei in Sicht, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki.

Falls die Wiener Nuklearvereinbarung über das iranische Atomprogramm von 2015 wiederbelebt wird, könnte Iran nach Aufhebung der Sanktionen wieder deutlich mehr Erdöl an andere Länder liefern. Das erhöhte Angebot auf dem Weltmarkt würde den Ölpreis entsprechend drücken.

Brent 91,20 -0,35 USD

WTI 89,42 -0,24 USD

onvista Mahlzeit: Dax gut drauf – Apple, Peloton, Siemens Energy und wird Warren Buffett einer der größten Lithium-Förderer der Welt?

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 177 (195) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR STABILUS AUF 83 (84) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN NIMMT HANNOVER RÜCK MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 220 EUR

– GOLDMAN NIMMT MUNICH RE MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 325 EUR

BARCLAYS SENKT ZYNGA AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 10 USD

– CREDIT SUISSE HEBT T-MOBILE US AUF ‚CS TOP 30 LIST‘

– BARCLAYS HEBT ADYEN AUF ‚OVERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 2220 EUR

– BERENBERG HEBT ADYEN AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 2550 (1700) EUR

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ITM POWER AUF 225 (300) PENCE – ‚SELL‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR NEL ASA AUF 18 (21) NOK – ‚BUY‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR ADYEN AUF 2650 (2800) EUR

– JEFFERIES HEBT MONCLER AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 67 (57) EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 73 (69) EUR – ‚NEUTRAL‘

– RBC HEBT B&M AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (UNDERPERFORM) – ZIEL 600 PENCE

– RBC HEBT INDITEX AUF ‚OUTPERFORM‘ (SECTOR PERFORM) – ZIEL 32 EUR

– DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR ADYEN AUF 2400 (2775) EUR – ‚KAUFEN‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ADYEN AUF 3300 (3330) EUR – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

06:00 LUX: ArcelorMittal, Jahreszahlen

06:45 CHE: Zurich Insurance Group, Jahreszahlen

06:45 CHE: Credit Suisse, Jahreszahlen

06:45 FRA: Societe Generale, Jahreszahlen

07:00 DEU: Bilfinger, Jahreszahlen (10.00 h Pk) und Kapitalmarkttag

07:00 DEU: Siemens, Q1-Zahlen (7.30 Pressecall, 8.45 Analystencall, 10.00 h Hauptversammlung)

07:00 DEU: Thyssenkrupp, Q1-Zahlen (9.00 h Presse-Call)

07:00 BEL: KBC Group, Jahreszahlen

07:00 FRA: Credit Agricole, Jahreszahlen

07:00 NLD: Telenet, Jahreszahlen

07:30 DEU: Delivery Hero, Q4 Trading Update (9.15 h Presse-Call, 14.00 h Analysten-Call)

07:30 FRA: Pernod Ricard, Halbjahreszahlen

08:00 DEU: Verbio, Q2-Zahlen (detailliert)

08:00 GBR: Unilever, Jahreszahlen

08:00 GBR: Relx, Jahreszahlen

08:00 GBR: AstraZeneca, Jahreszahlen

08:00 FRA: Totalenergies, Jahreszahlen

08:45 DEU: Metro, Call zu den Q1-Zahlen

09:30 DEU: Hamburg Commercial Bank, vorläufige Jahreszahlen

10:00 DEU: Deutsche Börse, Jahres-Pk (online) (14.00 h Analysten-Call)

12:00 DEU: Linde, Jahreszahlen (16.00 h Call)

12:00 GBR: Easyjet, Hauptversammlung

12:00 USA: Pepsico, Q4-Zahlen

12:55 USA: Coca-Cola, Q4-Zahlen

13:00 USA: Philip Morris International, Q4-Zahlen

13:00 USA: Twitter, Q4-Zahlen

14:00 USA: Kellogg, Q4-Zahlen

18:00 FRA: Unibail-Rodamco-Westfield, Jahreszahlen

22:00 USA: Expedia, Q4-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Deutsche Börse, Mdax-Indexänderung

rein: Daimler Truck, raus: Alstria Office Reit

AUT: Cimic Group, Jahreszahlen

DEU: Deutsche Beteilungs AG, Q1-Zahlen (detailliert)

DNK: Vestas, Jahreszahlen

FRA: Legrand, Jahreszahlen

NLD: Euronext, Jahreszahlen

NOR: DNB ASA, Jahreszahlen

NOR: Aker BP, Jahreszahlen

USA: Moody’s, Q4-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

06:30 NLD: Verbraucherpreise 01/22

08:00 DEU: Insolvenzen, 11/21 + Trendindikator 01/22

08:00 DEU: Umsatz und Beschäftigte im Bauhauptgewerbe, 11/21

09:00 AUT: Industrieproduktion 12/21

09:30 SWE: Zentralbank, Zinsentscheid

12:00 PRT: Verbraucherpreise 01/22 (endgültig)

14:30 USA: Verbraucherpreise 01/22

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Realeinkommen 01/22

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: BGH prüft im Dieselskandal: Haben Gebrauchtwagen-Käufer bei Verjährung Anspruch auf sogenannten Restschadenersatz von VW?

10:00 DEU: Online-Pk EZB-Bankenaufsicht zum Stand der Kapitalanforderungen für Banken («SREP») mit dem Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria.

10:00 DEU: Online-Pressegespräch des Bundesumweltamtes zum Thema „Luftqualität 2021 in Deutschland“. Mit Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes und Ute Dauert, Luftexpertin und Fachgebietsleiterin „Beurteilung der Luftqualität“ am Umweltbundesamt.

10:00 DEU: Symposium „Europas Covid-Wiederaufbaufonds – ein Schritt zur Vollendung der Währungsunion?“ der London School of Economics

+ 10.00 Staatssekretär Jörg Kukies und Ifo-Chef Clemens Fuest

+ 13.00 EZB-Vizepräsident Luis de Guindos

+ 18.00 EU-Kommissarin Dubravka Suica und EU-Parlamentsvizepräsidentin Nicola Beer

+ 19.15 SPD-Co-Parteichef Lars Klingbeil

10:30 DEU: Online Mediengespräch der Otto Group u.a. zu E-Commerce-Umsätzen und Projekten

10:30 DEU: BVI, Online-Pressekonferenz Entwicklung Fondsbranche 2021

10:45 FRA:; Informelles Treffen der EU-Gesundheitsminister

+ 17.10 Pk des französischen Gesundheitsministers Olivier Véran und der EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides

11:00 EUR: EU-Kommission präsentiert Wirtschaftsprognose für Winter 2022

17:00 DEU: Online-Veranstaltung der Deutschen Bundesbank in der Reihe „Forum Bundesbank“ zum Thema „Entwicklung der US-Wirtschaft in der Corona-Krise“

DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt den Staatspräsidenten von Litauen und die Ministerpräsidenten von Estland und Lettland

+ 18.00 Statement

EUR: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu politischen Gesprächen im Senegal

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 230 238 (Vorwoche, in Tsd)

Verbraucherpreise, Jan

Monatsvergleich +0,4 +0,5

Jahresvergleich +7,2 +7,0

Kernrate gg VJ +5,9 +5,5

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Curioso / shutterstock.com

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