Wirecard: Ja, wo sind die 1,9 Milliarden Euro denn? – Auf den Philippinen wohl überhaupt nicht! – Die Suche geht weiter!
Jetzt könnte es noch unangenehmer für Wirecard werden. Hat der Bezahldienstleister aus Aschheim 1,9 Milliarden Euro in irgendwelchen Kanälen, gar dunklen Kanälen verloren? Bereits am Freitag hatten zwei Banken auf den Philippinen abgestritten, dass der Dax-Konzern mit ihnen in Verbindung steht. “Wirecard ist kein Kunde von uns”, erklärten die BDO Unibank und die Bank of the Philippine Islands (BPI) in zwei getrennten Mitteilungen. Dokumente, die externe Prüfer von Wirecard vorgelegt hätten, seien gefälscht, erklärte BPI.
BDO teilte mit, Papiere, die ein Konto von Wirecard bei der Bank bestätigen sollten, trügen gefälschte Unterschriften von Bankenvertretern. BDO-Präsident Nestor Tan sagte: “Wirecard ist kein Kunde, wir unterhalten keine Beziehungen zu ihnen. Die gefälschten Dokumente haben unseren Namen benutzt und die Unterschriften unserer Mitarbeiter gefälscht.”
Nachdem die beiden Finanzinstitute keine Konten von Wirecard bei sich entdecken konnten, hat sich sogar die philippinische Zentralbank auf die Suche nach den 1,9 Milliarden Euro gemacht. Das Ergebnis der Nachforschungen dürfte dem neuen Vorstand in Aschheim überhaupt nicht schmecken und könnte die Aktie Montag weiter unter Druck setzen.
Geld überhaupt nicht auf den Phillipinen!
„Der erste Bericht besagt, dass kein Geld auf die Philippinen gelangt ist“, erklärte Benjamin Diokno, Präsident der Bangko Sentral ng Pilipinas wie Reuters berichtet. Die Zentralbank untersuche den Fall weiter. Das sollte Wirecard jetzt wohl auch weiter tun. die 1,9 Milliarden Euro sind kein Pappenstiel, sondern ein Viertel der Bilanzsumme des Dax-Konzern. Daher sollte der Dax-Konzern schnellstmöglich herausfinden, wo das Geld geblieben ist.
Von Markus Weingran
Foto: Rico Markus / shutterstock.com
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