onvista-Börsenfuchs: Aktive Anleger suchen auch nach Alternativen

onvista · Uhr

Hallo Leute! Viele von Euch hocken gezwungenermaßen jetzt noch länger als sonst vor dem PC. Die meisten wollen kapieren, warum die Kurse so wild schaukeln wie eine Schiffschaukel auf der Kirmes (dort gibt es aber immer den „Schiffschaukelbremser“ = ein auch spöttisches Wort). Ich empfehle schon lange, nicht zu viel Energie aufs Tagesgeschehen zu verschwenden, denn selbst Profi-Börsianer haben oft keine stabile Peilung, warum es gerade rauf oder runter geht. Beschäftigt Euch lieber mit den längerfristigen Chancen. Das gilt nicht nur für den Aktienmarkt, sondern auch für Anlagealternativen außerhalb der Börse. Kein leichter Job, aber spannend und nützlich für aktive Fortgeschrittene – also für die Selbstentscheider.

Ein übergeordnetes Thema kann die Nachhaltigkeit sein. Beispielhaft möchte ich dazu nur auf agrarische und Waldinvestments hinweisen. Es gibt nämlich eine ganze Reihe von alternativen Angeboten im Bereich Ackerland und Holz, und die über verschiedene Anlageinstrumente. Allerdings sollte man sich in solchen Sachwerten schon ein bisschen auskennen bzw. sie sollten einem Spaß machen (ich selbst bin ein Baum-Fan). Achtung! Hier werden Anleger manchmal mit „sicheren“ Renditen im zweistelligen Prozentbereich gelockt – seid misstrauisch!

Unter den Aktien versuchen viele Experten und „Experten“ momentan, die mutmaßlichen Krisengewinner auszumachen. Einige Klassiker unter den Wachstumswerten, aber auch unter defensiven Aktien gehören dazu. Der Online-Handel boomt, was u.a. für Amazon spricht. In den Supermärkten und bei den Discountern werden Nahrungs- und Putzmittel nachgefragt wie verrückt (nicht nur Klopapier!). Das sollte Topwerte wie Nestlé, Henkel und Unilever weiter voranbringen. Und schaut Euch mal den Chart meiner alten Lieblingsaktie Novo Nordisk an! Der Weltmarktführer in Sachen Insulin aus Dänemark steht inzwischen auf nahezu allen internationalen Empfehlungslisten mit „Buy!“. Novo-Nordisk-Aktien haben in den vergangenen zehn Jahren per Saldo +281,8% an Wert gewonnen, was einer jährlichen Performance von im Mittel +14,3% entspricht. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro wären 38.176 Euro geworden. Parallel dazu wird das Anlagerisiko von Analysten als moderat eingestuft

Ein Pandemie-Teilthema ist die Sorge geworden, sich durch Bargeld mit dem Coronavirus zu infizieren. Das hat in China zudem zur verstärkten Nutzung von digitalen Zahlungsmöglichkeiten geführt. Auch in Europa und in den USA könnte das moderne Geschäft spürbar gestärkt werden. Unternehmen aus Ami-Land, die in diesem Markt schon jetzt ihre Muskeln zeigen, sollten davon profitieren. Mehr Mut gehört für meinen Geschmack zum Blick auf Südamerika. Der brasilianische Aktienmarkt zählt mit einem Kursverlust von etwa 50 Prozent seit Mitte Januar zu den weltweit größten Verlierern des Sell-offs. In den Bärenmärkten der vergangenen 25 Jahre verloren brasilianische Aktien im Schnitt 48 Prozent, weshalb Investoren auf

eine baldige Bodenbildung hoffen. Zudem ruft das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 8 die Schnäppchenjäger auf den Plan. Kenner der Szene empfehlen aber gleichzeitig vorsichtiges Vorgehen: Die Folgen der Pandemie auf die brasilianische Wirtschaft sind noch nicht abzusehen. Und Präsident Bolsonaro ist ein unsympathischer Verharmloser.

Viele Aktienstrategen raten jetzt dazu (eigentlich auch schon früher), die Spreu vom Weizen zu trennen. Logo, das macht Sinn, ist in der Praxis aber gar nicht so einfach. Alles ist möglich!

Bleibt auf jeden Fall wachsam, Leute, vor allem aber bleibt gesund!!!

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel