Kutzers Zwischenruf: Der Prognose-Salat wird immer bunter

Hermann Kutzer · Uhr

Welche Prognosen nutzen privaten Anlegern? Das muss jeder für sich beantworten. Ich habe in der Vergangenheit mehrfach empfohlen, man möge nicht zu viel Energie darauf verschwenden, die täglichen Kurszuckungen und ihre oft schwer erkennbare Hintergründe zu verstehen. Aber klar, wer sich am Aktienmarkt engagiert (das war, ist und bleibt sinnvoll!) wird die Analysen und Ausblicke der professionellen Strategen nicht ignorieren. Gegenwärtig gehen die entsprechenden Veröffentlichungen ziemlich weit auseinander und schließen meist entscheidende Vorbehalte ein. Außerdem wählen die Vordenker oft Formulierungen, die Ihnen, geschätzte Anleger, die richtige Interpretation nicht gerade erleichtern.

Zur Konkretisierung des immer bunter werdenden Prognose-Salats habe ich ein paar Headlines und Kernsätze aufgelistet, die mir heute Vormittag (nur von heute!) auf den Monitor geflattert sind. Es handelt sich dabei um Newsletter und Anlageinformationen (unsortiert) deutscher und internationaler Investmenthäuser und Vermögensverwalter:

Zeit, die Schwellenländerallokation zu überdenken? Erholung zur neuen Normalität noch ungewiss. Die derzeitigen Umstände bleiben nach wie vor herausfordernd. Investitionsstrategien sollten darauf abzielen, Kapital zu erhalten und sich vor Abwärtsrisiken zu schützen. Sie sollten aber nach Möglichkeit auch versuchen, Chancen für eine Welt nach Covid zu erkennen, in der qualitativ hochwertige Vermögenswerte dann überverkauft sein dürften. Ausblick auf Q3: Wir bleiben moderat optimistisch für Risikoassets. Dennoch bleiben wir nicht nur am Aktienmarkt mit dem Fuß nahe der Bremse, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können. Die Covid-19-Pandemie hat einige vorher bereits bestehende Probleme nicht kleiner gemacht, was langfristig Risiken für die Kapitalmärkte impliziert. Mit Selektivität & Überzeugungen durch die Schwellenmärkte navigieren. Der Crash vergeht, die Angst bleibt.

Nehmen Sie all das mit Mut und Wachsamkeit, liebe Leser! Das passt auch zum eher optimistischen Fazit der Verhaltensforscher an der Börse Frankfurt, die in ihrem jüngsten Sentiment-Wochenbericht schreiben: „Pessimistische Anleger, steigende Aktienpreise – dieser Gegensatz bringt den Markt in eine eher komfortable Ausgangsposition für die kommenden Tage.“

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