onvista-Börsenfuchs: Werden wir uns nach Corona anders verhalten als vorher?

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Hallo Leute! Die Welt hat das Corona-Virus noch (längst) nicht im Griff, aber inzwischen gibt es dennoch vermehrt Lockerungsübungen. Ich befürchte, zu früh. Da und dort versuchen kluge Köpfe zu erkennen, was sich durch die Pandemie längerfristig ändern wird und was nicht. Erste Umfragen bringen uns nicht viel weiter. Zu unterschiedlich sind die Aussagen unserer Mitmenschen über ihren Lebenswandel heute und morgen. Ich glaube, die meisten wissen (noch) gar nicht, ob sie sich überhaupt ändern (wollen).

Und die Börsen? Auch wenn die Kurse anders (viiiel besser) aussehen –, heute herrscht bei vielen professionellen wie privaten Beobachtern große Ratlosigkeit im Hinblick auf die Entwicklung der Märkte. Schreibt der renommierte Carmignac-Vordenker Didier Saint-Georges: Wir befinden uns in einem Umfeld von Bemühungen der Regierungen, bei denen die gerade erzielte Einigung der Europäer auf einen gemeinsamen Wiederaufbaufonds keine Nebenrolle spielt. Hinzu kommt die außergewöhnliche Unterstützung der Zentralbanken, aber auch eine extrem hohe Ungewissheit nach der Pandemie-Welle. Hier stellt sich die Frage, an welchem Rahmen (= Szenario) sich die Börsen orientieren können.

Hey, der Stratege nimmt dann den Monetaristen einigen Wind aus den Segeln, denn er behauptet: Zunächst einmal wäre es etwas zu kurz gedacht oder (besser gesagt) etwas zu einfach gedacht, alles immer wieder mit der „Intervention der Zentralbanken“ zu erklären. In Wahrheit kennt niemand, einschließlich der Zentralbanken selbst, die genauen Auswirkungen oder gar die letztendlichen Konsequenzen der unendlichen Geldschöpfung zur Finanzierung unvergleichlicher Defizite. Na ja, inzwischen haben doch alle gerafft, was man mit Liquidität und Null-Zinsen steuern kann. Und die Notenbanken selbst sind dadurch in den exklusiven Kreis der Weltmächte aufgerückt. Zum Leidwesen vieler Politiker.

Für Euch, meine Freunde, kommt es in solch unsicheren Zeiten darauf an, „anti-fragile“ (also solide, widerstandsfähige) Vermögenswerte zu finden. In diesen sollte man engagiert sein, statt dauernd zu versuchen, das Unvorhersehbare vorherzusagen. Unter den derzeitigen Umständen gehören Technologietitel und Gold zu dieser Art von Anlageklassen, was ihre festen Kursentwicklungen erklärt. Diese Erkenntnis liegt übrigens voll genau auf meiner Linie und der von Börsen-Dino Hermann Kutzer.

Vielleicht noch viel spannender als die Betrachtung der künftigen Anlagetrends ist das ganze Drumherum – politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich: Wo sind in den nächsten Jahrzehnten die Machtzentren? Werden die Amis (mit oder ohne das Trump-eltier) durch die Chinesen nicht nur wirtschaftlich von der Weltspitze verdrängt? Wer so tickt, dem fällt sicher auf, dass die aktuellen Entwicklungen im Reich der Mitte überall immer mehr und intensiver beachtet werden. Auch die Aktienkurs-Trends entwickeln sich zu Konkurrenten der bisher allmächtig wirkenden Wall Street. Man braucht kein Sympathisant des Systems und der Innenpolitik

Chinas zu sein, um beim Innovationseifer und dem wirtschaftlichen Erfolg dabei sein wollen. Das fällt den meisten unserer Politiker (verständlicherweise) ziemlich schwer. Kapitalanleger haben’s da leichter. Und es gibt seriöse Anlagestrategen, die bei der Beachreibung ihrer Favoriten China-Aktien schon in einem Atemzug mit Gold nennen.

Also bleibt gesund und macht weiter mit, meine Freunde!

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