onvista-Börsenfuchs: Was tun mit den Aktien der Tech-Giganten?

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Hallo Leute! Je größer desto besser – viele Anleger folgen (gewollt oder ungewollt) diesem Motto. Ist ja auch total verständlich, wenn es um die Größe des Unternehmens und sein Marktgewicht geht, um Wachstum, Gewinn und Dividende. Was aber, wenn die Börsenkurse durch die Decke schießen? An welchem Punkt wird’s Zeit zum Aussteigen oder kann man selbst irre „teuer“ gewordenen Aktien noch kaufen? Die Profis sind geteilter Meinung. Auch in den spektakulären Kurshöhen gibt’s noch viel Sympathie für die mächtigen Technologie-Riesen. Dabei fällt auf, dass beide Lager, also Bullen und Bären, inzwischen vorsichtiger geworden sind und nicht mehr laut brüllend ihre Position verteidigen. Gut so.

Die Aktienmärkte spiegeln den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg der Tech-Giganten seit der letzten Finanzkrise wider. Vor allem die sogenannten FAANG-Aktien, bestehend aus Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (früher Google), sowie Microsoft und Tesla, sorgen immer wieder für Schlagzeilen, denn sie haben wesentlich zur Hausse der vergangenen Jahre beigetragen. Viele Anleger glauben offenbar an eine nicht enden wollende Aufwärtsspirale. „Dies dürfte allerdings allein wegen der erreichten Unternehmensgrößen immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich werden“, sagt Uwe Eilers, Vorstand der FV Frankfurter Vermögen. Theoretisch kann der Höhenflug weitergehen, sofern Gewinn und Umsatz weiterwachsen. Das Gewicht einiger weniger großer Tech-Aktien ist selbst im Nasdaq-100-Index inzwischen so hoch wie kaum je zuvor. Es ist nicht absehbar, wie weit der Höhenflug der FAANG-Aktien sowie der Microsoft- und Tesla-Titel noch gehen könnte und wann womöglich der Höhepunkt erreicht ist. Vermögensverwalter Eilers rät jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt von einem Kauf ab: „Anleger, die jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen, könnten eine Enttäuschung erleben.“

Für Tech-Aktien in Ami-Land war 2020 erneut ein ausgezeichnetes Jahr. Corona hat einen „digitalen Transformationstrend“ (wie Experten das nennen) beschleunigt, der keinerlei Anzeichen auf Abkühlung erkennen lässt. Jonathan Curtis, Manager des Franklin Technology Fund, erklärt, warum die Pandemie seiner Meinung nach für viele Unternehmen den Beginn ihrer digitalen Reise markiert: „Die Bewertungen im Technologiesektor erscheinen zwar erhöht, als langfristige Anleger halten wir diesen moderaten Aufschlag jedoch für sowohl gerechtfertigt als auch tragbar. Wir sind der Ansicht, dass die Corona-Virus-Krise eine langfristige, strukturelle Beschleunigung des digitalen Wandels und eine verbesserte Qualität der Unternehmen in diesem Sektor mit sich gebracht hat.“ Außerdem kann man beobachten, dass weiterhin neue Anleger aufgrund des strukturellen Wachstums und des im Vergleich zu anderen Marktsegmenten relativ stabilen Ertragsprofils in diesen Sektor investieren.

Kurse hin, Kurse her – mich reizt das Neue ungeachtet der Größe. Deshalb empfehle ich gern langfristige Trends. Internationale Chancen suchende Anleger sollten also beim Boom der Tech-Größen dabei ein. Gestern wie heute, auch wenn deren Macht von Regierungen zunehmend kritisch beäugt wird. Aber bitte bestehende Positionen nach unten absichern und neue Engagements in diesem Sektor nur als Teil einer weiteren Aufstockung des Aktienanteils im Portfolio betrachten!

Bleibt gesund und optimistisch, Leute!

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