Gold: Fed-Sitzung hinterlässt ihre Spuren am Edelmetallpreis –„Kombination aus starkem US-Dollar und höheren Renditen ist für Gold eine schwere Bürde“
Alexander Mayer
Obwohl nach der Zinssitzung der US-Notenbank Fed klar geworden ist, dass eine mögliche geldpolitische Straffung nur sehr langsam angeschoben wird, hat der Goldpreis äußerst empfindlich auf die Aussagen am gestrigen Abend reagiert.
Der Goldpreis hat im heutigen Handel die starken Verluste vom Vortag fortgesetzt und ist unter die Marke von 1800 US-Dollar gefallen. Hin zum frühen Nachmittag wurde eine Feinunze (31,1 Gramm) mit 1781 Dollar gehandelt, der Preis notiert damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang Mai.
Steigende Anleihe-Renditen und starker US-Dollar sind vorerst zu viel für den Goldpreis
In den USA gibt es erste Hinweise auf eine Änderung der Geldpolitik. Zwar setzte die Fed bei ihrer Zinsentscheidung weiter auf die Fortsetzung ihrer extrem lockeren Geldpolitik. Sie gab sich aber zuversichtlicher für die US-Wirtschaft und signalisierte perspektivische Zinsanhebungen. Außerdem gab Notenbankpräsident Jerome Powell zu erkennen, dass eine Debatte über eine Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe begonnen habe.
Die Aussagen der US-Notenbank sorgten für einen kräftigen Anstieg der Renditen am Markt für Staatsanleihen. Die Festverzinslichen werden damit für Investoren ein Stück weit attraktiver im direkten Vergleich zu Gold. Außerdem lösten die Äußerungen der Fed kräftige Kursgewinne beim US-Dollar aus. Da Gold auf dem Weltmarkt in der amerikanischen Währung gehandelt wird, verteuert ein Kursanstieg das Edelmetall für viele Interessenten und bremst somit die Nachfrage.
„Die Kombination aus einem deutlich festeren US-Dollar und höheren Renditen ist für Gold eine schwere Bürde“, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach dürfte es dauern, bis der Goldpreis den Rückschlag wieder wettmachen kann.
onvista/dpa-AFX
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